Erschienen in:
12.10.2022 | Tibiakopffraktur | Leitthema
Tibiakopf- und Tibiaschaftfrakturen im Wintersport
verfasst von:
Dr. L. Kohn, A. Rauch
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 11/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Verletzungen im alpinen Skisport betreffen häufig die untere Extremität und hier insbesondere das Kniegelenk und den Unterschenkel. Neben der konventionellen radiologischen Diagnostik spielt die CT und bei Frakturen im Kniegelenksbereich auch zusätzlich die MRT eine wichtige Rolle. Bei Tibiakopffrakturen, insbesondere bei stattgehabtem Luxationsmechanismus, besteht die erhöhte Gefahr von Gefäß-Nerven-Verletzungen. Unterschenkelschaftfrakturen sind prädestiniert für die Entstehung eines Kompartmentsyndroms. Aus diesen Gründen sollten eine exakte Erhebung des Gefäß-Nerven-Status und ein Monitoring der Weichteile erfolgen.
Therapie
In der weiteren Therapie, ob konservativ oder operativ, muss zudem die Weichteilsituation unbedingt mit in die Planung einbezogen werden. Insbesondere bei Tibiakopffrakturen ist bei einer operativen Therapie auch die Wahl des richtigen Zuganges essenziell für ein gutes Ergebnis. Als Osteosynthesemethoden spielen im Kniegelenkbereich hauptsächlich die winkelstabile Plattenosteosynthese und Schraubenosteosynthesen eine Rolle. Bei Frakturen im Schaftbereich finden vor allem die Marknagelosteosynthese oder winkelstabile Plattensysteme Anwendung. Bei stark kompromittierten Weichteilen oder instabilen Situationen kann zunächst die Anlage eines Fixateur externe notwendig sein. Die eingeleitete Therapie sollte eine möglichst frühzeitige funktionelle Nachbehandlung ermöglichen.
Prävention
Eine gute körperliche Fitness, fahrspezifisches Training aber auch eine gute Rumpfstabilisierung wirken präventiv gegen Verletzungen. Zudem ist die korrekte Materialabstimmung zwischen Skischuh, Bindung und Ski wichtig in der Unfallverhütung.