Zusammenfassung
Der Ultraschall fand zunächst in den technischen Disziplinen Anwendung, bevor er zu medizinischen Zwecken genutzt wurde. Er diente bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur Echolotung in der Schifffahrt und findet bis in die Gegenwart z. B. in der Materialprüfung Anwendung. Grundlage dafür war die Entdeckung des piezoelektrischen Effektes durch die Brüder Curie und der damit verbundenen Möglichkeit, durch Umwandlung elektrischer in mechanische Energie Ultraschallwellen zu erzeugen. Seit Anfang der 1940er Jahre, ausgehend von den Gebrüdern Dussik (1942), fanden Ultraschallverfahren schnell Anwendung in der Medizin und haben sich seitdem in eindrucksvoller Weise als bildgebendes Verfahren in Ergänzung der bekannten herkömmlichen Techniken der Röntgendiagnostik etabliert. Die Sonographie entwickelte sich in nahezu allen klinischen Fachdisziplinen zur Methode der ersten Wahl und stellt inzwischen das am häufigsten eingesetzten Verfahren der Bildgebung dar. Zu diagnostischen Ultraschalluntersuchungen des Urogenitaltraktes erfolgten bereits in den 60’er Jahren des vorigen Jahrhunderts erste Anwendungen (Holmes 1966 und Goldberg et al. 1968), die maßgebend für die „Uro-Sonographie“ in ihrer weiteren Entwicklung waren. Nahezu sensationell war die Einführung der transrektalen Sonographie zur Beurteilung der Prostata (Watanabe et al. 1973) als endosonographische Untersuchungsmethode ebenso wie die Nutzung der Duplex-Sonographie in Zusammenhang mit der Farbgebung (FKDS: farbcodierte Duplexsonographie), die über die Wiedergabe der morphologischen Strukturen der Bildgebung hinaus auch die Beurteilung der Durchblutung im Bereich der „region of interest“ ermöglicht. Damit ist die Uro-Sonographie zu einem integralen unersetzbaren Bestandteil im Spektrum der sonographischen Möglichkeiten in der Humanmedizin geworden.