Zusammenfassung
Verhaltenstherapie kann als Grundlage weder auf eine einheitliche lerntheoretische Fundierung noch auf eine durchgehende Operationalisierbarkeit ihrer Konzepte zurückgreifen. Stattdessen wird ihre Wissenschaftlichkeit mit der empirischen Absicherung ihrer Effekte begründet. Tatsächlich hat auch eine Vielzahl anderer Therapieformen ein gewisses Maß an Effektivität nachgewiesen. Dieser Tatbestand berechtigt zu einem gewissen Eklektizismus, dem man in einem Modell gerecht werden kann, in dem Störungen sich auf verschiedenen Systemebenen manifestieren und Interventionen auch eben dort angesiedelt werden. Eine integrative Therapieform, als die Verhaltenstherapie gesehen werden kann, bezieht sich auf verschiedene Theoriegebäude: lerntheoretische, emotionspsychologische, logisch-philosophische und kybernetische Prinzipien. Sie geht davon aus, dass das Problem und die Intervention durch ein allgemeines Prozessmodell beschrieben werden kann, das die Teilaspekte: Beziehung, Musterunterbrechung, Neuorientierung und Stabilisierung (Übung, umfasst. Bei der inhaltlichen Umsetzung können Grawes allgemeine Therapiefaktoren als Anhaltspunkte dienen