Erschienen in:
08.01.2024 | Angststörungen | CME
Individualisierte Exposition bei Angststörungen
Mehr Flexibilität statt „Habituation für alle“
verfasst von:
Prof. Dr. Andre Pittig, Dr. Roxana Pittig
Erschienen in:
Die Psychotherapie
|
Ausgabe 1/2024
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Zusammenfassung
Kaum eine psychotherapeutische Intervention ist so breit einsetzbar wie die Exposition. Absolute Kontraindikationen liegen nur sehr selten vor; in den meisten Fällen ist die Anpassung an vermeintliche Kontraindikatoren möglich. Neue Ansätze der Exposition entfernen sich von der Notwendigkeit der „Habituation“ und betonen die Rolle der Befürchtungswiderlegung und -veränderung. Bei der Planung und Durchführung einer Exposition sollten Therapeuten*innen zunächst die hypothetische „ideale Übung“ erarbeiten, mit der Betroffene ihre zentrale Befürchtung maximal widerlegen könnten. Danach erfolgen die Vorbereitung und Durchführung einer realisierbaren, patient*innennahen „optimalen Übung“. Durch die Festlegung des Übungsfokus können Habituation, Befürchtungswiderlegung oder andere Lernerfahrungen in den Vordergrund gestellt werden. Aktuelle Studien zu befürchtungszentrierter Exposition belegen die sehr hohe und nachhaltige Wirksamkeit sowie die Rolle der Befürchtungsveränderung als Wirkprozess.