Erschienen in:
11.04.2023 | Basalzellkarzinom | Update Medikamentöse Tumortherapie
Therapie nichtmelanozytärer Hauttumoren: Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. Urs D. A. Müller-Richter, MHBA FEBOMFS, Roman C. Brands, Stefan Hartmann
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Sowohl für das Basalzellkarzinom als auch für das kutane Plattenepithelkarzinom sind verschiedene Systemtherapien zugelassen. Im Vergleich zu anderen Tumorentitäten weisen diese Medikamente eine recht hohe Ansprechrate mit einer langen Ansprechdauer auf. Die Therapie ist für ein fortgeschrittenes Tumorstadium vorgesehen. Hier besteht definitionsgemäß ein Unterschied zu vielen anderen Tumorentitäten. Bei den meisten Tumorentitäten (z. B. orales Plattenepithelkarzinom) ist das Tumorstadium klarer definiert („recurrent/metastatic“). Dies bezeichnet eine palliative Situation ohne Therapiealternativen. Bei den nichtmelanozytären Hauttumoren kommen die Dimensionen „nicht sinnvoll“ oder „mutilierend“ hinzu. Somit entspricht das zu behandelnde Tumorstadium einem „schwierig zu behandelnden“ („difficult-to-treat tumor stage“). Dies findet seinen Widerhall in den Zulassungstexten. Für das Basalzellkarzinom sind die Sonic-Hedgehog-Inhibitoren Vismodegib und Sonidegib zugelassen. Bei beiden Wirkstoffen ist eine Kontrazeption für beide Geschlechter sehr wichtig. Da es nicht selten im Therapieverlauf (typisch ist etwa 1 Jahr) zu einer Rezidivbildung kommt, besteht die Möglichkeit einer Folgetherapie mit Cemiplimab. Diese Folgetherapie ist ebenfalls bei Unverträglichkeit gegenüber den Sonic-Hedgehog-Inhibitoren möglich. Für das kutane Plattenepithelkarzinom ist Cemiplimab ebenfalls zugelassen. Gerade die hohen Ansprechraten von teilweise jenseits der 50 % machen die PD-1-Inhibitoren zu idealen Kandidaten für neue Therapiealgorithmen (neoadjuvant, Induktion u. ä.) beim kutanen Plattenepithelkarzinom und könnten der chirurgischen Intervention einen neuen Stellenwert geben.