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Erschienen in: Arthroskopie 4/2023

20.07.2023 | Leitthema

„Blood flow restriction“ – welche neuen Möglichkeiten gibt es?

verfasst von: Dr. med. A. Franz, B.Sc., A. Praetorius, Dr. rer. medic., C. Raeder, Dr. Sportwiss., A. Hirschmüller, Prof. Dr. med., M. Behringer, Prof. Dr. med. Dr. rer. nat.

Erschienen in: Arthroskopie | Ausgabe 4/2023

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Zusammenfassung

Traumatische Verletzungen oder degenerative Schäden des Bewegungsapparats führen zumeist zu temporären oder chronischen Bewegungseinschränkungen. Während diese Phasen zu einer erheblichen Abnahme der Muskelmasse und Muskelkraft führen, sorgen die chirurgischen Interventionen zur Verbesserung oder Wiederherstellung der Mobilität (z. B. Arthroskopie, Endoprothetik) für progrediente Einschränkungen der muskulären Fitness. Zusätzlich auftretende neuromuskuläre Aktivierungsdefizite sorgen schlussendlich dafür, dass die Rehabilitationsfähigkeit der Patienten nach gelenkchirurgischen Eingriffen negativ beeinflusst wird. Notwendige hochmechanische Belastungen, die typischerweise für Muskelhypertrophie und Kraftentwicklung erforderlich sind, sind wegen der einsetzenden Beschwerden und/oder nur bedingt belastbaren Transplantat‑, Knorpel‑, Meniskus- oder Knochenpathologien teilweise kontraindiziert. In Anbetracht der Restriktion frühzeitiger postoperativer hochmechanischer Belastungen kann ein Training mit geringer Belastung durch Blood-Flow-Restriction (BFR) Training ein alternatives konservatives Therapiekonzept für die Prä- und Rehabilitation darstellen. Beim BFR-Training werden spezielle Blutdruckmanschetten um die trainierenden oder ruhenden Extremitäten gebunden, um den venösen Rückstrom zu unterbinden und dadurch einen metabolischen Reiz zu induzieren. Diese Trainingsmethode hat bereits in vielen wissenschaftlichen Arbeiten ähnliche Hypertrophie- und Krafteffekte aufzeigen können wie ein Training unter hohen mechanischen Lasten. Allerdings bleibt festzuhalten, dass die BFR-Trainingsmethode bei der Anwendung bedeutet, mit der Physiologie des Patienten zu spielen, um diese für sich zu nutzen. Aus diesem Grund müssen physiologische Grundlagen des BFR-Trainings verstanden sowie Kontraindikationen und/oder mögliche Nebenwirkungen berücksichtigt werden. Die vorliegende Arbeit gibt einen wissenschaftlichen Überblick bezüglich der BFR-Trainingsmethode, deren Anwendbarkeit im klinischen Kontext und skizziert mögliche Risiken und Kontraindikationen.
Literatur
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Zurück zum Zitat Douris PC, Cogen ZS, Fields HT, Greco LC, Hasley MR, Machado CM et al (2018) The effects of blood flow restriction training on functional improvements in an active single subject with parkinson disease. Intl J Sports Phys Ther 13(2):247–254CrossRef Douris PC, Cogen ZS, Fields HT, Greco LC, Hasley MR, Machado CM et al (2018) The effects of blood flow restriction training on functional improvements in an active single subject with parkinson disease. Intl J Sports Phys Ther 13(2):247–254CrossRef
Metadaten
Titel
„Blood flow restriction“ – welche neuen Möglichkeiten gibt es?
verfasst von
Dr. med. A. Franz, B.Sc.
A. Praetorius, Dr. rer. medic.
C. Raeder, Dr. Sportwiss.
A. Hirschmüller, Prof. Dr. med.
M. Behringer, Prof. Dr. med. Dr. rer. nat.
Publikationsdatum
20.07.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Arthroskopie / Ausgabe 4/2023
Print ISSN: 0933-7946
Elektronische ISSN: 1434-3924
DOI
https://doi.org/10.1007/s00142-023-00623-0

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