Erschienen in:
01.03.2023 | Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen | Schwerpunkt
COVID-19 aus Sicht der Gastroenterologie
verfasst von:
Kerstin Schütte, PD Dr. med. Christian Schulz
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
|
Ausgabe 2/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Pandemie durch das Sars-CoV2- Virus (COVID-19) hat die (medizinische) Welt verändert und in zahlreichen Facetten auch Einfluss auf die Gastroenterologie genommen.
Ziel der Arbeit
Seit Beginn der Pandemie wurde eine große Menge an Informationen über das „severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2“ (SARS-CoV-2) und COVID-19 publiziert. Diese Arbeit soll einen Einblick in die Aspekte geben, die für die Gastroenterologie von besonders hoher Relevanz sind.
Material und Methoden
Es werden Grundlagenarbeiten, Fallserien und Expertenempfehlungen zu gastroenterologischen Aspekten der COVID-19-Pandemie diskutiert.
Ergebnisse und Diskussion
Gastroenterologische Symptome treten bei COVID-19 zwar häufig auf, haben aber keinen negativen Einfluss auf den Krankheitsverlauf. Ob eine fäkal-orale Übertragung von COVID-19, wie sie durch den Nachweis viraler RNA im Stuhl naheliegt, möglich ist, ist noch nicht abschließend geklärt. Die Fortführung einer immunsuppressiven Therapie bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen während der COVID-19-Pandemie ist sicher. Eine systemische Steroidtherapie birgt jedoch ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf der Infektionskrankheit. Eine Impfung gegen COVID-19 ist auch bei Patienten unter immunsuppressiver Therapie sicher und effektiv. Die COVID-Pandemie hat sektorübergreifend signifikante Auswirkungen auf Patienten- und Versorgungsstrukturen, nicht nur in der Gastroenterologie. Neben den Herausforderungen für die Aufrechterhaltung einer guten medizinischen Versorgung aller Patienten liegen zukünftige Herausforderungen auch darin, die Tätigkeit im Gesundheitssystem durch strukturelle, inhaltliche und psychologische Unterstützung der Akteure attraktiv zu halten und auch unter den Umständen einer Pandemie eine qualitativ hochwertige Ausbildung im pflegerischen und ärztlichen Bereich sicherzustellen.