Erschienen in:
28.03.2023 | Computertomografie | Leitthema
„Breast-like cancer of unknown primary“
Implikationen für die radiologische Diagnostik
verfasst von:
Prof. Dr. Andreas Schneeweiss, Lars Buschhorn
Erschienen in:
Die Radiologie
|
Ausgabe 5/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Problemstellung
„Cancer of unknown primary“ (CUP) ist definiert durch das Vorhandensein einer metastasierten Erkrankung mit einem trotz leitliniengerechter Diagnostik nicht nachweisbaren Primärtumor zum Zeitpunkt der Erstdiagnose. Obwohl die Prognose der meisten CUP-Patienten schlecht ist, wurden bestimmte Untergruppen mit günstigerer Prognose identifiziert.
Diagnostik
Frauen mit isolierten axillären Lymphknotenmetastasen, die histologisch ein Adenokarzinom oder einen schlecht differenzierten Subtyp aufweisen, keine anderen Fernmetastasen und keine Hinweise auf einen Primärtumor inklusive eines primären Mammakarzinoms in der klinischen Untersuchung, Computertomographie (CT) des Thorax und Abdomens, Mammographie, dem Brustultraschall und der Magnetresonanztomographie (MRT) der Mamma aufweisen, stellen eine potenziell heilbare Untergruppe von Patienten mit CUP dar. Der Mamma-MRT kommt in der diagnostischen Aufarbeitung eines Breast-like-CUP-Syndroms für den Ausschluss eines Mammakarzinoms die größte Bedeutung zu.
Therapie
Breast-like-CUP-Patientinnen werden gemäß den Leitlinien für Patientinnen mit nodal-positivem Brustkrebs behandelt. Es sollte eine leitliniengerechte (neo)adjuvante Systemtherapie erfolgen. Operativ ist eine axilläre Lymphknotendissektion (ALND) indiziert. Bei fehlendem Nachweis eines Primarius in der ipsilateralen Brust wird diese nicht operiert. Eine adjuvante Bestrahlung der ipsilateralen Brust und der supra-/infraklavikulären Lymphknoten sollte diskutiert werden.