Erschienen in:
16.12.2022 | Hörstörungen | CME
Hereditäre Schwerhörigkeit
verfasst von:
Anke Tropitzsch, Thore Schade-Mann, Philipp Gamerdinger
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Das Verständnis der genetischen Grundlagen von Schwerhörigkeit ist zunehmend relevant, da 50–70 % der Fälle mit angeborener Schwerhörigkeit erblich bedingt sind und auch postlinguale Schwerhörigkeit nicht selten hereditärer Genese ist. Bis heute sind bereits über 220 Gene für Schwerhörigkeit identifiziert und mehr als 600 Syndrome mit Schwerhörigkeit beschrieben. Diese Übersicht erläutert die Klassifizierung der genetischen Schwerhörigkeit in syndromal vs. nichtsyndromal und die beteiligten Vererbungswege. Einige der häufigsten Syndrome (Usher, Pendred, Jervell-Lange-Nielsen, Waardenburg, branchiootorenales und Alport-Syndrom) werden einführend beschrieben. Neue Sequenziertechnologien haben die diagnostischen Möglichkeiten für genetische Schwerhörigkeit deutlich erweitert und allgemein zugänglicher gemacht. Die Übersicht soll dazu ermutigen, genetische Diagnostik bei Schwerhörigen mit Verdacht hereditärer Genese zu initiieren, um die Betroffenen und ihre Angehörigen bestmöglich zu beraten.