Erschienen in:
13.10.2023 | Magnetresonanztomografie | Leitthema
Dynamische Magnetresonanztomographie des Beckenbodens: Technische Aspekte
verfasst von:
Dr. med. C. Kämpfer, C. C. Pieper
Erschienen in:
Die Radiologie
|
Ausgabe 11/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die dynamische Magnetresonanztomographie (MRT) des Beckenbodens hat sich als aussagekräftige Bildgebungsmodalität bei komplexer Beckenbodendysfunktion etabliert. Ihr volles diagnostisches Potenzial entfaltet sie aber nur bei technisch einwandfreier Durchführung.
Ziel der Arbeit
Die wichtigsten technischen Aspekte (Patientenselektion und -vorbereitung, MRT-Technologie, Scanprotokoll, Erfolgskontrolle) zur erfolgreichen Durchführung einer diagnostisch aussagekräftigen, dynamischen Beckenboden-MRT sollen dargestellt werden.
Material und Methoden
Recherche und Zusammenfassung der wissenschaftlichen Literatur zur Technik der dynamischen Beckenboden-MRT unter besonderer Berücksichtigung der Expertenempfehlungen der ESUR (European Society of Urogenital Radiology)/ESGAR (European Society of Gastrointestinal and Abdominal Radiology) von 2016 und SAR (Society of Abdominal Radiology) von 2019.
Ergebnisse
Die Untersuchung bei mindestens 1,5 T mit Oberflächenspule nach rektaler Füllung mit Ultraschallgel ist klinischer Standard. Es dominiert die Untersuchungstechnik in Rückenlage (geschlossener Magnet), welche gegenüber der sitzenden Untersuchung (offener Magnet) keine klinisch relevanten Befunde verpasst. Die Anfertigung statischer, hochaufgelöster T2-Turbo-Spin-Echo(TSE)-Sequenzen in 3 Raumebenen in Ruhe sowie dynamischer Sequenzen mit hoher Bildwiederholungsrate (z. B. Balanced/Steady-State-Free-Precession-Sequenzen) sagittal (und ggf. axial) während der Beckenbodenkontraktion, des Pressens und der Defäkation wird empfohlen. Eine empathische Aufklärung und das Üben der Kommandos erhöht die Compliance und damit die diagnostische Güte der Untersuchung.
Diskussion
Eine gemäß der beschriebenen Standards durchgeführte dynamische Beckenboden-MRT kann gegenüber anderen Bildgebungsmodalitäten therapierelevante Zusatzinformationen liefern und somit die (interdisziplinäre) Behandlung der Beckenbodendysfunktion verbessern.