Erschienen in:
29.10.2021 | Nierenkarzinom | Einführung zum Thema
Oligometastasierte und lokal fortgeschrittene urologische Tumoren
Moderne Diagnostik vor individualisierter multimodaler Therapie
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. Christian Thomas, Univ.-Prof. Dr. Boris Hadaschik
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 12/2021
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Auszug
Die Therapie oligometastasierter urologischer Tumoren erfährt aktuell einen deutlichen Wandel. War früher die Behandlung meist von einer Therapiemodalität – systemisch oder operativ – geprägt, so ist heutzutage ein deutlicher Trend zum multimodalen Vorgehen zu verzeichnen. Bestes Beispiel hierfür ist das oligometastasierte Prostatakarzinom. Während sich an dem Grundsatz, dass das fernmetastasierte Prostatakarzinom einer intensiven Systemtherapie bedarf, nichts geändert hat, so zeigen neue Studien, dass gerade bei Oligometastasierung eine gleichzeitige Therapie des Primarius mit einer signifikanten Verbesserung des Gesamtüberlebens assoziiert ist. Allerdings bezieht sich diese Erkenntnis nur auf eine gleichzeitig laufende klassische primäre Androgendeprivation und konventionelle Bildgebung. Ob sich dieser Überlebensvorteil auch unter Kombinationstherapie mit neuartigen hormonellen Substanzen zeigt, ist bisher unklar. Die aktuell auf der ESMO 2021 in Paris präsentierten, aber noch nicht voll publizierten Daten der STAMPEDE-Gruppe deuten hierauf hin. Ebenso zu klären gilt es, ob eine gegen die Metastasen gerichtete Lokaltherapie zusätzlichen Nutzen bringt und wie groß der Vorteil sensitiverer PET(Positronen-Emissions-Tomographie)-Bildgebung in Bezug auf relevante onkologische Endpunkte ist. …