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Erschienen in: Die Radiologie 11/2023

02.10.2023 | Rektozele | Leitthema

Dynamische Magnetresonanztomographie des Beckenbodens: Klinische Anwendung

verfasst von: Dr. med. C. Kämpfer, C. C. Pieper

Erschienen in: Die Radiologie | Ausgabe 11/2023

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Zusammenfassung

Hintergrund

Die dynamische Magnetresonanztomographie (MRT) des Beckenbodens hat sich als maßgebliche Bildgebung bei komplexer Beckenbodendysfunktion etabliert. Die Analyse und klinische Interpretation sind aufgrund der Vielzahl möglicher, simultan erfasster Befunde und der komplexen Anatomie herausfordernd.

Ziel der Arbeit

Die wichtigsten Aspekte (Anatomie des Beckenbodens, 3‑Kompartimente-Modell, morphologische und funktionelle Analyse, Befundbericht) zur erfolgreichen klinischen Anwendung der dynamischen Beckenboden-MRT werden dargestellt.

Material und Methoden

Recherche und Zusammenfassung der wissenschaftlichen Literatur zur dynamischen Beckenboden-MRT unter besonderer Berücksichtigung der Expertenempfehlungen der ESUR/ESGAR (European Society of Urogenital Radiology/European Society of Gastrointestinal and Abdominal Radiology) von 2016.

Ergebnisse

Der Levator-ani-Komplex, der urethrale Stützapparat und die endopelvine Faszie stellen die zentralen Bestandteile des Beckenbodens dar. Diese werden bezüglich typischer Strukturveränderungen in den statischen Sequenzen zunächst morphologisch evaluiert. Im 3‑Kompartimente-Modell folgt die funktionelle Analyse der dynamischen Sequenzen mit Bestimmung der Beckenorganmobilität und des Beckenorganprolapses (zur pubokokzygealen Linie), des anorektalen Winkels sowie der Beckenbodenrelaxation (durch H‑ und M‑Linie) unter Belastung. Zystozelen, Enterozelen, Peritoneozelen, Rektozelen, uterovaginaler und anorektaler Deszensus werden quantifiziert und graduiert sowie assoziierte Pathologien (hypermobile Urethra, Intussuszeption, dyssynergische Defäkation) evaluiert. Die strukturierte Befunddokumentation ist ratsam.

Diskussion

Die umfassende qualitative und quantitative Analyse der Befunde in der dynamischen Beckenboden-MRT kann gegenüber anderen Bildgebungsmodalitäten therapierelevante Zusatzinformationen liefern und somit die (interdisziplinäre) Behandlung der Beckenbodendysfunktion verbessern.
Literatur
1.
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Zurück zum Zitat Goeschen G, Petros K (2009) Der weibliche Beckenboden. Springer, Berlin, Heidelberg Goeschen G, Petros K (2009) Der weibliche Beckenboden. Springer, Berlin, Heidelberg
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Zurück zum Zitat Reiner CS (2012) Beckenboden. In: Scheffel H et al (Hrsg) Praxisbuch MRT Abdomen und Becken. Springer, Berlin, Heidelberg, S 125–136CrossRef Reiner CS (2012) Beckenboden. In: Scheffel H et al (Hrsg) Praxisbuch MRT Abdomen und Becken. Springer, Berlin, Heidelberg, S 125–136CrossRef
Metadaten
Titel
Dynamische Magnetresonanztomographie des Beckenbodens: Klinische Anwendung
verfasst von
Dr. med. C. Kämpfer
C. C. Pieper
Publikationsdatum
02.10.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Radiologie / Ausgabe 11/2023
Print ISSN: 2731-7048
Elektronische ISSN: 2731-7056
DOI
https://doi.org/10.1007/s00117-023-01223-7

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