Erschienen in:
07.06.2018 | Sarkoidose | Leitthema
Was der Rheumatologe vom Augenarzt lernen kann
verfasst von:
Prof. Dr. M. D. Becker, R. Max, A. Dimitriou, T. Saurenmann, H.-M. Lorenz, A. Jansen, S. Lortz, J. Grulich-Henn, M. Weber
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Intraokulare Entzündungen mit dem unpräzisen und weit gefassten Überbegriff „Uveitis“ stellen in der Ophthalmologie eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dar. Uveitiden sind eine der häufigsten Erblindungsursachen weltweit. Die durch sie hervorgerufenen Kosten sind vergleichbar mit denen der diabetischen Retinopathie. Patienten können in jedem Alter von einer Uveitis betroffen werden. Alle Bereiche des Auges können befallen sein. Die Symptomatik reicht von völliger Beschwerdefreiheit, über alle Arten der Sehverschlechterung bis hin zum roten, ja sogar sehr schmerzhaften Auge. Eine Uveitis kann streng einseitig (auch links rechts wechselnd) oder beidseitig auftreten mit schubweisem oder chronischem Verlauf. Die Übergänge sind fließend, und die Differenzialdiagnose ist sehr breit. Sie beinhaltet neben infektiösen Formen und auf das Auge beschränkten okulären Syndromen auch solche mit extraokulären Systemerkrankungen wie der ankylosierenden Spondylitis oder der Sarkoidose. Alle üblichen immunsuppressiven Therapieformen der Rheumatologie können neben lokalen und regionalen Behandlungsarten bei den nichtinfektiösen Formen zum Einsatz kommen. Die diagnostischen und therapeutischen Impulse dieser interdisziplinären Schnittstelle zwischen Rheumatologie und Ophthalmologie sollen in diesem Beitrag näher beleuchtet werden.