Furcht vor Deregulierung durch Europapolitik

Auszug

Die freien Berufe und deren Regulierung haben eine lange Tradition in Deutschland. Über die Tendenzen zur Deregulierung durch die Politik der Europäischen Kommission und die Zukunft der freien Berufe referierte beim Hauptstadtkongress Professor Dr. Winfried Kluth von der Martin-Luther-Universität Wittenberg. „Die EU-Kommission verfolgt einen marktliberalen Ansatz“, erläuterte er. Das bedeute, dass Europa auf eine Liberalisierung der bestehenden Reglungen zur Berufsausübung zusteuere, was Konsequenzen für das bestehende deutsche System haben werde. „In die bewährten nationalen Regulierungsstrategien wird eingegriffen“, betonte Kluth. Der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Dr. Peter Engel, forderte ein klares Bekenntnis der Politik zu den freien Berufen und zur Selbstverwaltung. Er verwies auf „eine gemeinsame Wertbasis der Zahnärzteschaft“ und stellte selbstkritisch fest: „Wir müssen die Modernisierung der Selbstverwaltung voranbringen, bevor wir vollends infrage gestellt werden.“ Der Präsident der Ärztekammer, Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, betonte: „Ich bin nicht bange um die Freiberuftlichkeit.“ Für die freien Berufe sehe er durch den Einfluss Europas Gefahren, aber auch Chancen. …