Erschienen in:
01.11.2014 | Leitthema
Infektiologie zwischen Klinik und Labor
verfasst von:
Prof. Dr. P.M. Shah, Prof. Dr. Dr. B. Al-Nawas
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 4/2014
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Zusammenfassung
Nach der gültigen Weiterbildungsordnung für Ärztinnen und Ärzte in Hessen von 2005, zuletzt geändert am 12. Juni 2013, ist es möglich, die Zusatzqualifikation Infektiologie zu erwerben. Zu den Aufgaben eines Infektiologen gehört es u. a., Empfehlungen zu rationeller und rationaler mikrobiologischer Diagnostik und Therapie auszuarbeiten, diese laufend zu überarbeiten und über fundierte Kenntnisse der mikrobiologischen Diagnostik, Pharmakodynamik und Pharmakokinetik antimikrobieller Substanzen zu verfügen. Der Infektiologe ist konsiliarisch bei der Betreuung von Patienten aller Fachgebiete tätig. Die Einführung neuer Diagnostikverfahren, wie „Point-of-Care(POC)-Methoden“, Nukleinsäureamplifikation („nucleic acid-based amplification technology“ NAAT) und schnelle Identifizierungsmethoden, wie die Massenspektrometrie, z. B. MALDI-TOF, hat zu erheblichen Fortschritten geführt und stellt gleichzeitig den Infektiologen vor neue Herausforderungen. Dieser ist hier besonders gefordert, was die Spezifität und vor allem Sensitivität der Methoden anbelangt. In der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie hat die Infektiologie historisch bedingt einen großen Stellenwert, der auch mit Einführung der Antibiotika weiterbesteht. Der Umgang mit den Herausforderungen in der Ära der Antibiotikaresistenz gelingt nur, indem mikrobiologische und klinische Befunde gemeinsam beurteilt werden. Damit ist die zunehmende Entfremdung von Labor und Klinik als fragwürdig anzusehen.