Erschienen in:
30.01.2023 | Magnetresonanztomografie | Leitthema
Sportlerleiste – „Sportsmen’s groin“
verfasst von:
Prof. Dr. Marc-André Weber, M.Sc.
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 4/2023
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Leistenschmerzen beim Sportler können verschiedene Ursachen haben. Radiologisch können eine Osteitis pubis und Spaltbildungen mit Beteiligung des Discus interpubicus sowie schambeinnahe Muskel- und Sehnenrisse differenziert werden.
Radiologische Standardverfahren
Das Bildgebungsverfahren der Wahl ist die Magnetresonanztomographie (MRT), die Einbeinstandaufnahme (Flamingo-Aufnahme), und gegebenenfalls die Durchführung einer Symphysographie.
Methodische Innovationen
Das optimierte MRT-Sequenzprotokoll mit schrägen (axial obliquen) Schichten parallel zur Linea arcuata ossis ilii wird empfohlen. Hochauflösende MRT-Sequenzen und die Symphysographie können superiore und sekundäre Spaltbildungen detektieren. Symphyseninstabilitäten können anhand von Flamingo-Aufnahmen diagnostiziert werden.
Leistungsfähigkeit
Die MRT-Befunde einer Osteitis pubis und klinisches Beschwerdebild korrelieren. Das Vorliegen eines parasymphysären Knochenmarködems ist das früheste bildmorphologische Zeichen in der MRT für eine akute Osteitis pubis. Ödeme auch im periossären Gewebe und isolierte Muskelläsionen an der Symphyse sind mit einem stärkeren klinischen Beschwerdebild verbunden.
Bewertung und Empfehlung für die Praxis
Der enge Dialog von Radiologie und zuweisender Disziplin bei der Planung des optimierten Bildgebungsprotokolls unter genauer Kenntnis des klinischen Beschwerdebilds bei klinischem Verdacht auf Osteitis pubis erlaubt die sichere Diagnosestellung und ergibt wichtige prognostische Informationen.