Weiterbildung im Alltag

Das Fachgebiet der Mund‑, Kiefer- und Gesichtschirurgie verbindet anspruchsvolle Behandlungen der Hart- und Weichteilchirurgie mit ästhetisch höchsten Ansprüchen. Die Facharztweiterbildung erfordert eine Doppelapprobation in Medizin und Zahnmedizin und umfasst 60 Monate Weiterbildungszeit. Es existieren verschiedene Optionen, diese lange Weiterbildungszeit zu verkürzen, um einen möglichst frühen Start in die Vollzeittätigkeit zu ermöglichen. Die Arbeitsbelastung und die Anforderungen an die Fachärzte in diesem Bereich sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Fragen zu flexibleren Arbeitszeitmodellen und zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben werden immer relevanter. Die Diskussion über die Arbeitsbedingungen und die Suche nach Lösungen, um insbesondere auch im Vergleich mit anderen Berufsoptionen attraktiv zu bleiben, sind daher auch in der MKG-Chirurgie von großer Bedeutung. Zudem sind weitere Herausforderungen zu bewältigen. So gibt es keine einheitliche Struktur der Weiterbildung sowie vielerorts kein strukturiertes Weiterbildungsprogramm. Positiv hervorzuheben sind aktuelle Bestrebungen wie das eLogbuch. Ebenfalls ist eine nachhaltige Finanzierung der ärztlichen Weiterbildung vor dem Hintergrund der zunehmenden Ambulantisierung des Gesundheitswesens von großer Bedeutung. Sie ist entscheidend, um sicherzustellen, dass angehende MKG-Chirurgen weiterhin die bestmögliche Ausbildung erhalten und qualifizierte Fachkräfte für die Gesundheitsversorgung zur Verfügung stehen. Dies kann nur gelingen, wenn nicht nur Medizinstudenten, sondern auch Assistenzärztinnen und Assistenzärzte und berufspolitische Vertreter gemeinsam an umsetzbaren Ansätzen zur Bewältigung der Herausforderungen arbeiten.