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2017 | Buch

Kognitive Verhaltenstherapie depressiven Grübelns

verfasst von: Tobias Teismann, Sven Hanning, Ruth von Brachel, Ulrike Willutzki

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Dieses Buch zeigt Psychotherapeuten, Psychiatern und Beratern detailliert die Gestaltung einer gruppentherapeutischen Behandlung und ist angepasst an die Behandlung von Patienten, die an leichteren Formen unipolarer Depressionen leiden. Sämtliche der beschriebenen therapeutischen Strategien lassen sich zudem im einzeltherapeutischen Kontext nutzen. Die Arbeitsblätter im Buch stehen im Internet zum Download zur Verfügung. Dort finden sich auch vier Hörübungen für Patienten.

Aus dem Inhalt

I Theorie – II Praxis und Behandlungsmanual – Teilnehmermaterialien.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Theoretischer Teil

Frontmatter
1. Depressives Grübeln: Konsequenzen, Theorie und Behandlung
Zusammenfassung
Die grüblerische : Auseinandersetzung mit : der eigenen Person, vergangenen : bzw. gegenwärtigen Entscheidungen, Begegnungen und Geschehnissen ist ein charakteristisches Merkmal des Denkens depressiver Patienten. Im Folgenden wird zunächst der Begriff depressives Grübeln bzw. Rumination definiert und vom verwandten Konstrukt des Sich-Sorgens abgegrenzt. Anschließend wird – unter Skizzierung störungsübergreifender Befunde – der Forschungsstand zur Bedeutung ruminativer Reaktionen für die Entstehung, Aufrechterhaltung, Intensivierung und Behandlung dysphorischer und depressiver Stimmungen bzw. Störungen überblicksartig zusammengefasst. Es folgt eine Darstellung verschiedener theoretischer Modelle und Annahmen zur Verursachung und Aufrechterhaltung von Grübelprozessen. Abschließend werden Annahmen und Methoden zur Behandlung depressiven Grübelns beschrieben.
Tobias Teismann, Sven Hanning, Ruth von Brachel, Ulrike Willutzki

Praktischer Teil mit Behandlungsmanual

Frontmatter
2. Hinweise zum praktischen Vorgehen
Zusammenfassung
Im zweiten Teil des Buches wird ein integratives Therapieprogramm zur kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlung depressiven Grübelns vorgestellt. Im Folgenden wird jedoch zunächst ein Überblick über die einzelnen Gruppensitzungen gegeben und der Indikationsbereich der Behandlung reflektiert. Sodann werden die Ziele der Behandlung benannt und Hinweise zum Sprachgebrauch gegeben. Abschließend finden sich verschiedene praktische Hinweise zum Gebrauch des Manuals.
Tobias Teismann, Sven Hanning, Ruth von Brachel, Ulrike Willutzki
3. Sitzung 1: Bedeutung depressiven Grübelns
Zusammenfassung
Grübeln ist ein charakteristisches kognitives Merkmal depressiver Symptomatik und gilt als zentraler Vulnerabilitätsfaktor für die Entstehung und Aufrechterhaltung depressiver Störungen. In der ersten Sitzung sollte den Patienten die besondere Bedeutung einer grüblerischen Auseinandersetzung mit depressiver Stimmung deutlich werden.
Tobias Teismann, Sven Hanning, Ruth von Brachel, Ulrike Willutzki
4. Sitzung 2: Ursachen depressiven Grübelns
Zusammenfassung
Die zweite Sitzung widmet sich den Ursachen depressiven Grübelns. Vor dem Hintergrund der vielfältigen negativen Konsequenzen des Grübelns stellt sich die Frage, warum Personen grübeln und wodurch der Grübelprozess aufrechterhalten wird. Die Patienten sollen sich verschiedener Mechanismen depressiven Grübelns – insbesondere positiver und negativer Metakognitionen sowie subtiler Verstärkungsprozesse – bewusst werden.
Tobias Teismann, Sven Hanning, Ruth von Brachel, Ulrike Willutzki
5. Sitzung 3: Aufmerksamkeitstraining
Zusammenfassung
Defizite in der Aufmerksamkeitskontrolle werden von verschiedenen Autoren als zentrale Diathese für persistierendes Grübeln und das Erleben depressiver Stimmung verstanden. In Sitzung 3 sollen die Teilnehmer durch die Einübung des Aufmerksamkeitstrainings langfristig in die Lage versetzt werden, die Ausrichtung ihrer Aufmerksamkeit flexibel zu kontrollieren. Auf diese Weise soll es ihnen ermöglicht werden, Grübelprozessen vorzubeugen bzw. diese zu unterbrechen.
Tobias Teismann, Sven Hanning, Ruth von Brachel, Ulrike Willutzki
6. Sitzung 4: Kontrolle depressiven Grübelns
Zusammenfassung
In verschiedenen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass depressive Patienten Grübelprozesse als nicht bzw. wenig kontrollier- und beeinflussbar erleben. In der vierten Sitzung soll mit den Patienten erarbeitet werden, dass sie dem Grübelprozess nicht hilflos ausgesetzt sind, sondern durch ihr eigenes Handeln Einfluss nehmen können. Die Patienten sollen auf diese Weise befähigt und motiviert werden, Grübelprozesse zu beenden. Zudem sollten die Patienten motiviert werden, auf ungünstige Kontrollversuche zu verzichten.
Tobias Teismann, Sven Hanning, Ruth von Brachel, Ulrike Willutzki
7. Sitzung 5: Achtsame Distanzierung
Zusammenfassung
Betrachtet eine Person negative automatische Gedanken, konditionale Annahmen und Überzeugungen als aktuell relevante, wahre und valide Aussagen über sich selbst, über ihre Umwelt und die persönliche Zukunft, so ist die Gefahr deutlich erhöht, dass es in Reaktion auf entsprechende Gedanken zu Grübeleien, hypervigilanter Selbstaufmerksamkeit, Gedankenunterdrückung und Rückzugsverhalten kommt. Ziel dieser Sitzung ist die Entwicklung einer alternativen Haltung gegenüber Gedanken: Diese sind auswechselbare mentale Ereignisse und keine Abbildung der Realität. Ziel ist es dabei, den Teilnehmern genug Freiheit zu geben, um zwischen Gedanken zu unterscheiden, denen sie folgen, und solchen, die sie stehen lassen möchten. Auf diese Weise sollen die Patienten in die Lage versetzt werden, aus Grübelketten auszusteigen bzw. sich in Reaktion auf negative Gedanken gar nicht erst in Grübelprozesse zu verwickeln.
Tobias Teismann, Sven Hanning, Ruth von Brachel, Ulrike Willutzki
8. Sitzung 6: Modifikation positiver Metakognitionen
Zusammenfassung
In einer Reihe von Untersuchungen konnte – wie wiederholt dargestellt – gezeigt werden, dass depressive Personen positive Erwartungen an das Grübeln haben, z. B. dass Grübeln zu mehr Einsicht und zur Lösung von Problemen verhilft, und dass solche positiven Metakognitionen sowohl mit vermehrtem Grübeln als auch mit vermehrter Depressivität assoziiert sind. In dieser Sitzung sollen positive Metakognitionen zum Grübeln infrage gestellt und modifiziert werden.
Tobias Teismann, Sven Hanning, Ruth von Brachel, Ulrike Willutzki
9. Sitzung 7: Umgang mit Symptomen – Grübeln, Hypervigilanz und Rückzug
Zusammenfassung
Thema der 7. und 8. Sitzung ist die Auseinandersetzung mit einem spezifischen Auslöser depressiven Grübelns – dem Erleben von Stimmungsschwankungen und (wieder-)auftretenden Symptomen. Sitzungsziel ist es, negative Bewertungstendenzen von Stimmungsschwankungen und vermeintlichen Depressionssymptomen zu identifizieren und infrage zu stellen. Zudem sollen alternative Bewertungs- und Umgangsformen entwickelt werden.
Tobias Teismann, Sven Hanning, Ruth von Brachel, Ulrike Willutzki
10. Sitzung 8: Umgang mit Symptomen – Akzeptanz und Aktivität
Zusammenfassung
Wie bereits in der 7. Sitzung dargestellt, erhöht eine negative Bewertungstendenz von Stimmungsschwankungen und vermeintlichen Depressionssymptomen das Risiko, dass Grübelprozesse, eine vermehrte Selbstbeobachtung und Vermeidungs- und Schonverhaltensweisen initiiert werden. In Ergänzung zur vorangegangenen Sitzung soll in der 8.​ Sitzung auf die Möglichkeit eines sowohl akzeptierenden als auch aktiven Umgangs mit entsprechenden Erfahrungen aufmerksam gemacht werden.
Tobias Teismann, Sven Hanning, Ruth von Brachel, Ulrike Willutzki
11. Sitzung 9: Emotionale Verarbeitung – Expressives Schreiben
Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund der vielfältigen negativen Konsequenzen einer grüblerischen Denkweise dienten die bisherigen Therapiesitzungen ausnahmslos der Überwindung perseverativer Denkprozesse. Selbstfokussiertes, repetitives Denken ist aber nicht zwangsläufig dysfunktional. Vielmehr können solche Denkweisen hilfreich sein, um Probleme zu lösen oder belastende Ereignisse zu verarbeiten. Forschungsarbeiten verweisen darauf, dass sich funktionale Formen repetitiven Denkens durch eine hohe Flexibilität, einen klaren Zielbezug sowie einen unvoreingenommenen, wenig-wertenden und konkret-situationsbezogenen Denkstil auszeichnen. In dieser Sitzung sollen die Patienten mit der Methode des expressiven Schreibens als Hilfsmittel zur emotionalen Verarbeitung belastender Lebensereignisse vertraut gemacht werden.
Tobias Teismann, Sven Hanning, Ruth von Brachel, Ulrike Willutzki
12. Sitzung 10: Probleme lösen
Zusammenfassung
Das Lösen von Problemen stellt – neben der emotionalen Verarbeitung von Ereignissen – einen weiteren Bereich dar, in dem rekursives, selbstfokussiertes Denken adaptiv und zielführend sein kann. Unterschiede zwischen depressivem Grübeln und problemlösendem Denken wurden bereits in der zweiten und sechsten Sitzung herausgearbeitet. In der vorliegenden Sitzung liegt der thematische Schwerpunkt auf der Förderung einer rationalen, ziel- und handlungsorientierten Herangehensweise an bestehende Probleme; Ziel ist das Vermitteln bzw. Transparentmachen der grundlegenden Struktur des Problemlöseprozesses.
Tobias Teismann, Sven Hanning, Ruth von Brachel, Ulrike Willutzki
13. Sitzung 11: Zusammenfassung und Abschluss
Zusammenfassung
In der Abschlusssitzung werden keine neuen Inhalte vermittelt, sondern die Inhalte des gesamten Programms zusammengefasst und abschließend im Sinne der Rückfallprävention strukturiert. Auf der Basis einer Rückschau auf die zentralen Kursinhalte sollen die Teilnehmer angeregt werden, sich mit den Möglichkeiten, das Gelernte beizubehalten, auseinanderzusetzen.
Tobias Teismann, Sven Hanning, Ruth von Brachel, Ulrike Willutzki
14. Anwendung im einzeltherapeutischen Setting
Zusammenfassung
Im einzeltherapeutischen Setting kann das in den vorangegangenen Kapiteln beschriebene Behandlungsprogramm auf unterschiedliche Weise genutzt werden: Es kann als alleinige Behandlung angeboten werden – es kann aber auch als Behandlungsbaustein in eine kognitiv-verhaltenstherapeutische Depressionsbehandlungkognitive VerhaltenstherapieDepressionsbehandlung integriert werden. Zudem können auch einzelne Methoden herausgegriffen und in Kombination mit anderen Behandlungsstrategien genutzt werden. Grundsätzlich erfordert die Umsetzung der beschriebenen Strategien nur vereinzelt eine Anpassung der didaktischen Umsetzung an das einzeltherapeutische Setting. In diesem Kapitel finden sich Hinweise zur Integration der Behandlungsstrategien in die Einzeltherapie. Zudem wird auf einzelne Methoden eingegangen, die – über die im Gruppenmanual beschriebenen Strategien hinaus – im Einzelsetting zur Modifikation depressiven Grübelns verwendet werden können.
Tobias Teismann, Sven Hanning, Ruth von Brachel, Ulrike Willutzki

Evaluation

Frontmatter
15. Evaluation des Behandlungsprogramms
Zusammenfassung
Das hier beschriebene Gruppenprogramm wurde in einer randomisiert-kontrollierten Studie evaluiert. Im Rahmen eines Wartekontrollgruppen-Designs wurde in dieser Untersuchung geprüft, inwieweit sich durch die therapeutische Fokussierung dysfunktionaler kognitiver Prozesse residuale depressive Symptomatik, depressives Grübeln und metakognitive Annahmen günstig beeinflussen lassen. Es konnte hierbei gezeigt werden, dass es sich um ein wirksames und patientengerechtes Verfahren handelt.
Tobias Teismann, Sven Hanning, Ruth von Brachel, Ulrike Willutzki

Teilnehmermaterialien

Frontmatter
16. Info- und Arbeitsblätter
Zusammenfassung
In diesem Kapitel finden Sie zahlreiche Info- und Arbeitsblätter, die begleitend zu den Sitzungen eingesetzt werden können. Diese Materialien stehen auch online zur Verfügung.
Tobias Teismann, Sven Hanning, Ruth von Brachel, Ulrike Willutzki
Backmatter
Metadaten
Titel
Kognitive Verhaltenstherapie depressiven Grübelns
verfasst von
Tobias Teismann
Sven Hanning
Ruth von Brachel
Ulrike Willutzki
Copyright-Jahr
2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-50516-8
Print ISBN
978-3-662-50515-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-50516-8

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