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2018 | Buch

Schutz vor sexueller Gewalt und Übergriffen in Institutionen

Für die Leitungspraxis in Gesundheitswesen, Jugendhilfe und Schule

herausgegeben von: Prof. Dr. Jörg Fegert, Prof. Dr. Michael Kölch, Elisa König, Dr. Daniela Harsch, Dr. Susanne Witte, Ulrike Hoffmann

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Leitungskräfte in Einrichtungen, die mit Kindern arbeiten, haben eine ganz besondere Verantwortung den Schutzbefohlenen gegenüber. Sie müssen sowohl präventiv arbeiten und entsprechende Konzepte anbieten als auch im Ernstfall wissen, wie sie jetzt vorgehen müssen. Die Implementierung von richtigen Schutzkonzepten fällt aber keiner Leitungskraft mit Führungsverantwortung in den Schoß. Deshalb gibt es nun dieses Buch, das sowohl in theoretischer Einführung als auch ganz explizit praktischen Falltrainings zeigt, wie man als Führungsperson seine Einrichtung für den Fall aller Fälle wappnet oder mit klaren Regeln dafür sorgt, dass dieser möglichst nie eintritt. Dabei geht es nicht nur um Missbrauchsfälle, sondern auch ganz allgemein um die Wahrung der Rechte von Kindern. Inklusive über 20 Videos zum Ansehen über die Multimedia App.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Leitungsverantwortung im Kinderschutz

Frontmatter
1. Kinderschutz in Institutionen – eine Einführung
Zusammenfassung
Grenzverletzungen, sexuelle Übergriffe sowie psychische und physische Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen sind bittere Realität – begangen durch die Minderjährigen untereinander sowie durch Professionelle oder Ehrenamtliche in den Einrichtungen. Es liegt in der Verantwortung von Trägern und Einrichtungsleitungen, für den Schutz der Kinder und Jugendlichen in ihrer Einrichtung zu sorgen. Dieser Text dient als grundlegende Einführung in und Überblick über die Thematik „Kinderschutz in Institutionen“. Es wird dargestellt, was unter einem Schutzkonzept verstanden wird, welche Handlungsschritte zum praktischen Einstieg in den Prozess der Schutzkonzeptentwicklung empfohlen werden und welche zentralen Elemente ein Schutzkonzept beinhalten sollte. Die Entwicklung eines in der jeweiligen Einrichtung tatsächlich anwendbaren, passgenauen Schutzkonzeptes ist eine große, aber alternativlose Herausforderung, der sich Einrichtungen stellen müssen.
Jörg Fegert, Michael Kölch, Andrea Kliemann
2. Herausforderungen für Leitungskräfte beim Kinderschutz in Institutionen
Zusammenfassung
Leitungskräfte spielen bei der Etablierung von Maßnahmen zum Kinderschutz eine entscheidende Rolle, denn die Bedeutung, die eine Führungskraft dieser Thematik beimisst, wird auch den Umgang der Mitarbeitenden mit diesem Thema bestimmen. Ziel des Textes ist es, Verantwortlichkeiten und Herausforderungen für Führungs- und Leitungskräfte insbesondere im Kontext Kinderschutz darzustellen und die Reflexion über die eigene Leitungsposition sowie das Verständnis und die Umsetzung von Führung anzustoßen. Weiterhin werden Möglichkeiten der Umsetzung eines Projektes zur Etablierung von Kinderschutzmaßnahmen skizziert. Dafür sind Kompetenzen in der Projektplanung und -durchführung notwendig. Diesbezüglich sind v. a. ein gutes Zeitmanagement und eine durchdachte Projektorganisation zentral. Thematisiert werden auch persönliche Aspekte und Belastungen, die für Führungs- und Leitungskräfte bei der Bearbeitung dieser Thematik entstehen können.
Michael Kölch, Jörg Fegert
3. Leitungsverantwortung für Kinderschutz im Schulwesen
Zusammenfassung
„Die Sorge für das Wohl der Schülerinnen und Schüler erfordert es, jedem Anschein von Vernachlässigung oder Misshandlung nachzugehen. Die Schule entscheidet rechtzeitig über die Einbeziehung des Jugendamtes oder anderer Stellen“ (§ 42 Abs. 6 SchulG NRW). Diese (exemplarischen) Vorgaben zeigen, dass Kinderschutz zu den Aufgaben der Schule gehört und von Schulleitungen umzusetzen ist. In diesem Beitrag werden die Aspekte aufgegriffen, die sich aus der Leitungsverantwortung für Kinderschutz im Schulwesen ergeben. Das umfasst ein positives und transparentes Schulklima, in dem weitgehend angstfrei gelernt und gelebt werden kann. Schule braucht weiterhin Partner und Unterstützer, die sich von außen einbringen, und die dazu notwendigen institutionellen Rahmenbedingungen und Ressourcen. Die gesellschaftliche Entwicklung und die gewachsene Sensibilität gegenüber Gefährdungen haben den Kinderschutz immer wichtiger werden lassen. Dem schulischen Personal obliegt es, diese Entwicklung zu verfolgen und durch Fortbildung voranzutreiben und abzusichern. Durch entsprechende Planungen kann Schulleitung dies unterstützen. Darüber hinaus ist auch eine Evaluation der Aktivitäten zum Kinderschutz erforderlich. So lässt sich eine positive öffentliche Wahrnehmung der Schule erreichen.
Heinz-Werner Poelchau
4. Kinderschutz in Institutionen aus rechtlicher Perspektive
Zusammenfassung
Leitungskräfte sind in besonderem Maße gefordert, sich für das Wohl ihrer Schützlinge sowie der Mitarbeitenden der Einrichtung einzusetzen. Hier gibt das Recht einen Rahmen vor, wie Kinderschutz in den Einrichtungen gelingen kann, was die Institutionen in dieser Hinsicht zu beachten haben. Die gesetzlichen Regelungen erstrecken sich über die unterschiedlichsten Bereiche. In diesem Beitrag werden zunächst Kinderrechte, wie sie in völkerrechtlichen Abkommen (UN-Kinderrechtskonvention, Europäische Menschenrechtskonvention) sowie im Grundgesetz gefasst sind, dargestellt. Anschließend wird auf rechtliche Vorgaben zur institutionellen Qualitätsentwicklung in Bezug auf Kinderschutz in der Jugendhilfe eingegangen und nachfolgend erläutert, welche Regelungen es diesbezüglich für die Bereiche Gesundheit und Schule gibt. Außerdem befasst sich der Beitrag mit den strafrechtlichen Regelungen in Bezug auf körperliche Misshandlung und sexuellen Missbrauch von Minderjährigen. Die relevanten Paragraphen werden ausgeführt und weiterhin die Strafbarkeit von Tätern, Teilnehmern und Garanten beschrieben.
Andrea Kliemann
5. Kindesmisshandlung: Definition, Ausmaß und Folgen
Zusammenfassung
Obschon in Wissenschaft und Praxis weitestgehend Einigkeit über die Erscheinungsformen der Misshandlung von Kindern und Jugendlichen besteht, haben sich nach wie vor keine gängigen Definitionen von Misshandlung etabliert. Dieser Text bietet zunächst einen Überblick über die Erscheinungsformen und Definitionen von Kindesmisshandlung (sexueller Missbrauch, körperliche Misshandlung, psychische Misshandlung, Vernachlässigung), wie sie in einem internationalen Konsultationsprozess festgelegt wurden. Ergänzend wird auf Miterleben von Gewalt zwischen Bezugspersonen und Gewalt unter Gleichaltrigen als Formen von Kindesmisshandlung eingegangen. Anschließend wird die Datenlage zu der Häufigkeit von Misshandlungsformen dargestellt, die teilweise für Deutschland noch sehr lückenhaft ist. Es folgt eine präzise Zusammenfassung über kurz- und langfristige Folgen von Misshandlungen, bevor abschließend das Unterstützungsnetzwerk in Deutschland mit seinen verschiedenen Akteuren aufgeführt wird.
Andreas Jud
6. Schaffung eines traumasensiblen Umfelds
Zusammenfassung
In Institutionen, die mit traumatisierten Kinder und Jugendlichen arbeiten oder diese betreuen, werden die Mitarbeitenden vor spezifische Herausforderungen gestellt. Für Leitungskräfte in dem Bereich ist es deshalb wichtig, über diese spezifischen Herausforderungen Bescheid zu wissen, damit sie ihre Mitarbeitenden angemessen unterstützen können und nach ihren Möglichkeiten dazu beitragen, ein traumasensibles Umfeld zu schaffen. Dafür werden in diesem Kapitel zunächst Grundlagen bezüglich Traumata und Traumafolgen vorgestellt. Es wird deutlich werden, dass die Belastungen, mit denen traumatisierte Kinder und Jugendliche konfrontiert sind, vielgestaltig sind. Da Traumapädagogik und Traumatherapie Konzepte anbieten, wie betroffene Kinder und Jugendliche im pädagogischen Alltag und individuell in ihrer Traumabewältigung am besten unterstützt werden können, werden diese im Anschluss dargestellt. Abschließend werden potenzielle Herausforderungen für Fachkräfte im Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen und mögliche Unterstützungsmaßnahmen seitens der Leitung aufgegriffen.
Elisa König, Susanne Witte

Gefährdungslagen und Schutzfaktoren in Institutionen

Frontmatter
7. Organisationsstruktur und -kultur
Zusammenfassung
Ob Einrichtungen, Institutionen, Unternehmen, Vereine: Menschliche Organisationen lassen sich anhand ihrer Struktur und Kultur beschreiben. Zugleich werden Organisationen durch ihre jeweilige spezifische Struktur und die in ihnen herrschende Kultur geprägt. Leitungshandeln wirkt auf Strukturen und beeinflusst die Kultur der Organisation. Dies ist insbesondere in Veränderungsprozessen von Bedeutung, die nicht nur an der Oberfläche bleiben, sondern nachhaltig, d. h. längerfristig und aus sich selbst heraus wirken sollen. Dieses Kapitel zielt darauf ab, sich der in der eigenen Organisation existierenden Strukturen und Kulturen bewusster zu werden und liefert dazu einen Überblick über Definitionen, Formen von Organisationsstrukturen und verschiedene Modelle von Organisationskulturen. Ein besonderes Augenmerk wird auf die „Kultur der Achtsamkeit“ gelegt. Abschließend wird die Rolle der Leitungskraft bei der Veränderung von Organisationsstruktur und Organisationskultur reflektiert.
Matthias Katsch
8. Häufigkeiten von Übergriffen in Institutionen
Zusammenfassung
Kinder und Jugendliche in institutioneller Erziehung haben ein erhöhtes Risiko, Opfer von Gewalt zu werden. Obwohl diese Problematik auch im deutschsprachigen Raum lange bekannt ist und immer wieder auch Übergriffe und unangemessene Erziehungspraktiken für kurzzeitige Aufmerksamkeit sorgten, wurde insbesondere in Deutschland erst in den letzten Jahren begonnen, sich systematisch mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. In diesem Kapitel sollen daher aktuelle Befunde zur Häufigkeit von v. a. sexuellen Übergriffen gegenüber Kindern und Jugendlichen im institutionellen Kontext dargestellt werden. Dabei zeigt sich nach bisherigem Forschungsstand, dass sexuelle Übergriffe in Einrichtungen v. a. unter Kindern und Jugendlichen stattfinden, während sexuelle Gewalt durch Erwachsene deutlich seltener auftritt. Großer Forschungsbedarf besteht zudem noch in Bezug auf körperliche Gewalt in Einrichtungen und differenzierte Studien mit Kindern und Jugendlichen mit körperlichen und geistigen Behinderungen in institutioneller Erziehung.
Marc Allroggen, Andreas Jud
9. Risiko- und Schutzfaktoren in Einrichtungen
Zusammenfassung
Ausgehend von einer überblicksartigen Darstellung der wichtigsten Entwicklungen in Bezug auf die Thematisierung institutioneller Grenzverletzungen wird zunächst auf die Risiken stationärer Unterbringung fokussiert, da diese auch häufig eine besonders vulnerable Adressatengruppe betreuen. Anschließend wird darauf eingegangen, inwiefern verschiedene Einrichtungskulturen zu einer erhöhten Gefährdung von Kindern und Jugendlichen in Bezug auf Missbrauch und Misshandlung beitragen. Folgend werden bedeutsame Faktoren auf den verschiedenen Ebenen einer Organisation aufgegriffen und dargestellt, wie sie insbesondere in ihrem Zusammenwirken das Risiko für Kindeswohlgefährdungen erhöhen können. Abschließend werden Faktoren betrachtet, die zum Schutz von Kindern und Jugendlichen in Organisationen beitragen können. Das Kapitel zeigt auf, welche Punkte für eine systematische und strukturelle Analyse einer Organisation im Hinblick auf die Entwicklung eines tragfähigen Schutzkonzeptes essenziell sind.
Dirk Bange
10. Gefährdungsanalyse in Organisationen
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden Gefährdungsanalysen als ein zentrales Element von Schutzkonzepten vorgestellt. Sie werden als Ausgangspunkte verstanden, um die Organisationen besser zu verstehen und um zu wissen, wie einrichtungsspezifische Prozesse zur Entwicklung von mehr Schutz und Sicherheit für Klienten gestaltet werden können. Ziel ist, mit allen beteiligten Akteuren einer Organisation in einen Dialog über mögliche einrichtungsspezifische Gefährdungssituationen zu kommen, was als Grundlage für die Wahrung von höchstpersönlichen Rechten und den Schutz in Organisationen zu betrachten ist. Anschließend wird beschrieben, wie der Organisationsentwicklungsprozess einer Gefährdungsanalyse eingeleitet, umgesetzt und gestaltet werden kann, sodass in einem abschließenden Vereinbarungsprozess miteinander festgelegt werden kann, welche Schlussfolgerungen dies für ein Schutzkonzept mit sich bringt, d. h. welche konkreten Präventions- oder Interventionsmaßnahmen notwendig sind, um mehr Handlungssicherheit in besonderen Gefährdungs- oder Risikosituationen zu gewährleisten.
Mechthild Wolff, Carolin Oppermann, Wolfgang Schröer, Veronika Winter

Personalverantwortung

Frontmatter
11. Personalführungskonzepte
Zusammenfassung
Eine Leitungsposition in einer pädagogischen oder medizinischen Einrichtung wahrzunehmen, umfasst eine Vielzahl von Aufgaben, Befugnisse und Pflichten, die mit dieser Rolle verbunden sind. Wichtig ist, dass Führung als Verhalten einer Führungskraft verstanden wird, das dazu geeignet ist, andere Individuen oder Gruppen von Menschen auf die Verwirklichung von Zielen der Organisation hin auszurichten − durch Wegweisung, Überzeugungskraft, Vorbild. Damit prägt die Art der Personalführung deutlich die Struktur und Kultur einer Organisation. Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Führungskonzepte, Führungsstile nach Lewin, motivationsbasierte Personalführungstheorien, transaktionale Führung sowie aktuelle Entwicklungen. Für Leitungspersonen in pädagogischen und medizinischen Einrichtungen ergeben sich nochmals spezifische Herausforderungen und Konstellationen, auch im Kontext der Umsetzung von Kinderschutzmaßnahmen. Diese werden abschließend aufgegriffen.
Matthias Katsch
12. Personalauswahl
Zusammenfassung
Die Personalauswahl gehört zu den wichtigsten und angesichts verschiedener Herausforderungen gleichzeitig zu einer der schwierigsten Aufgaben für eine Leitungskraft. Dieser Text behandelt Herausforderungen und Aspekte der Personalauswahl, wie sie sich für Leitungspersonen in sozialen Einrichtungen ergeben, und zeigt Möglichkeiten auf, Missbrauchs- und Gewaltprävention auch bei der Personalauswahl konzeptionell mitzudenken. Eine Konzeption davon, was „gutes Personal“ für die eigene Institution bedeutet, und die Erstellung von Tätigkeitsprofilen können generell helfen, um Bewerbern die Erwartungen der Institution an die Mitarbeitenden zu verdeutlichen. Die sorgfältige Prüfung und Auswahl von Bewerbern schließt auch ein standardisiertes Bewerbungsgespräch mit ein, das die Themen Umgang mit sexuellem Missbrauch und schwierigen Situationen bei der Nähe-Distanz-Regulation, Schaffung eines traumasensiblen Umfelds und daraus resultierende hohe Anforderungen an Mitarbeitende sowie Selbstfürsorge aufgreift und dafür genutzt wird, soziale Handlungskompetenzen einzuschätzen.
Michael Kölch, Jörg Fegert
13. Personalentwicklung
Zusammenfassung
Die Qualifizierung von Mitarbeitenden in Hinblick auf Kinderschutz in Einrichtungen und die Arbeit mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen stellt einen wesentlichen Bestandteil der Qualitätssicherung von Einrichtungen dar, in denen Kinder und Jugendliche betreut werden. In diesem Kapitel werden Inhalte und Strategien vorgestellt und Unterstützungsmöglichkeiten von Mitarbeitenden seitens der Leitungskräfte bei der Teilnahme an Fort- und Weiterbildung aufgezeigt. Zudem werden Anregungen gegeben, wie der Wissenstransfer in den praktischen Alltag gelingen kann. Dabei werden auch die entsprechenden rechtlichen Regelungen zur Fortbildungsverpflichtung für den Gesundheits-, Jugendhilfe- und Bildungsbereich sowie die Regelungen für Beamte dargelegt. Außerdem wird erläutert, welche Verpflichtungen und Möglichkeiten es für Arbeitgeber gibt, Fort- bzw. Weiterbildungen zu unterstützen.
Susanne Witte, Valeria Prayon-Blum, Andrea Kliemann
14. Personalbeurteilung
Zusammenfassung
Unabhängig davon, ob eine Leitungsperson formal unmittelbar personalrechtliche Verantwortung besitzt, werden Vorgesetzte inhaltlich immer ihre Mitarbeitenden beurteilen und ggf. dann auch zusammen mit der Personalabteilung personalrechtliche Schritte einleiten müssen. In diesem Kapitel werden sowohl die „positiven“ wie „negativen“ Beurteilungen von Mitarbeitenden als Aufgaben einer Leitungskraft dargestellt und die Möglichkeiten der Personalbeurteilung skizziert. Dazu ist es zunächst wichtig, Beurteilungskriterien zu formulieren, auch wenn das gerade in sozialen und medizinisch-therapeutischen Berufen oft schwierig ist. Mit Mitarbeitenden müssen Zielvereinbarungen getroffen und deren Erfüllung überprüfen werden. Nur so können Beurteilungen und Rückmeldungen angemessen gestaltet werden. Das Kapitel gibt Hinweise dazu und widmet sich ausführlicher dem Umgang mit negativen Beurteilungen. Personalbeurteilungen sind das zentrale Aufgabengebiet einer Leitungsperson und sollten daher mit der gebotenen Sorgfalt vorgenommen werden.
Jörg Fegert, Michael Kölch
15. Arbeits- und Personalrecht
Zusammenfassung
Personalauswahl und -führung bilden einen wichtigen Ansatzpunkt für die Gewaltprävention in der Erziehungs- und Eingliederungshilfe und der Heilkunde. Der nachfolgende Beitrag gibt einen Überblick über die rechtlichen Maßgaben, die bei der Personalauswahl und im laufenden Beschäftigungsverhältnis zu beachten sind. Eingangs wird hierzu der Stellenwert des Arbeits- und öffentlichen Dienstrechts für den Schutz der Kinder sowie die Fürsorgepflicht der Arbeitgeber gegenüber den Beschäftigten beleuchtet, im Anschluss folgen Rechtsfragen rund um die Personalauswahl. Richtet sich ein Tatverdacht unmittelbar gegen Mitarbeitende oder finden sich Anhaltspunkte, dass diese von Kindeswohlgefährdungen erfahren, aber die notwendigen Schutzmaßnahmen unterlassen haben, bewegen sich Leitungskräfte in einem Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen. Anhand von Fallbeispielen und Gerichtsentscheidungen wird erläutert, wie solche Interessenkollisionen rechtlich aufgelöst werden können und müssen. Auch die Grenzen der rechtlichen Interventionsmöglichkeiten sowie die Mitbestimmungsrechte der Personalvertretungen werden dargestellt.
Julia Zinsmeister, Andrea Kliemann, Katja Bernhard

Präventionsmaßnahmen und Implementierung von Schutzkonzepten

Frontmatter
16. Führen in Zeiten der Veränderung
Zusammenfassung
In diesem Kapitel steht im Mittelpunkt, wie Führungskräfte Veränderungsprozesse in ihrer Institution anstoßen und erfolgreich begleiten können. Dafür wird zunächst reflektiert, warum Einrichtungen immer damit konfrontiert sein werden, sich zu verändern. Daran anknüpfend wird beschrieben, wodurch ein erfolgreicher Veränderungsprozess gekennzeichnet ist und wie typische Fehler vermieden werden können. Anschließend wird ausgeführt, was mögliche Widerstände sein können und wie konstruktiv damit umgegangen werden kann. Abschließend werden die Konzepte der Selbstführung und Selbstverantwortung als positive Prinzipien eines Führungsverständnisses dargestellt. Im Gegensatz zu strengen hierarchischen Strukturen, in denen die Leitung Inhalte und Arbeitsweisen vorgibt, stellen diese Konzepte eine flexiblere Form der Führung dar, bei der Mitarbeitenden mehr Verantwortung übertragen wird. Vorteile und Möglichkeiten der Umsetzung werden aufgezeigt.
Klaus Doppler, Jörg Fegert
17. Implementierung von Schutzkonzepten
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden Schutzkonzepte als Teil institutionellen Qualitätsmanagements und als Maßnahme zur Prävention von Gewalt im Sinne eines strukturellen und personellen Veränderungsprozesses beschrieben. Dazu gehört, dass Gewaltprävention an unterschiedlichen Ebenen ansetzen und die Aspekte der Prävention, Intervention und Aufarbeitung umfassen muss, um Wirkung zu zeigen. Das Kapitel greift mit dem Drei-Phasen-Modell „Konzeption-Implementierung-Erfolgskontrolle“ auf, wie diese Veränderungsprozesse erfolgreich umgesetzt werden können und auf was zu achten ist. Denn insbesondere bei einem so heiklen Thema wie dem Machtmissbrauch innerhalb von Institutionen ist mit persönlichen und organisationalen Widerständen zu rechnen. Deshalb sind Prinzipien wie Partizipation, gute Kommunikation, einstimmige Zielsetzungen, Formulierung von Erfolgskriterien, strukturelle Verankerung und externes Monitoring zu beachten.
Werner Tschan
18. Verhaltensleitlinien und pädagogische Konzepte
Zusammenfassung
Dieses Kapitel führt Verhaltensleitlinien und ein pädagogisches Konzept als wichtige Bausteine eines umfassenden institutionellen Schutzkonzeptes vertieft aus. Ziel einer Verhaltensleitlinie in diesem Bereich ist es, den Schutz von Kindern und Jugendlichen zu verstärken, wie auch Mitarbeitenden Sicherheit im Umgang mit den Minderjährigen zu geben. Im Kontext der Verhaltensleitlinien werden auch rechtliche Aspekte wie das Whistleblowing relevant, weswegen entsprechende gesetzliche Regelungen in diesem Kapitel aufgegriffen werden. Ein pädagogisches Konzept beschreibt spezifische fachliche Inhalte und Ausrichtungen einer Institution aufgrund pädagogischer Theorien und legt die erzieherischen Grundsätze einer Institution dar. Aufgrund der zentralen Bedeutung für das Thema „Kinderschutz“, insbesondere die Prävention sexuellen Kindesmissbrauchs, wird außerdem die Entwicklung sexualpädagogischer Konzepte näher beleuchtet.
Michael Kölch, Elisa König
19. Partizipationsmöglichkeiten und Beschwerdemanagement
Zusammenfassung
Partizipation ist ein grundlegendes Recht von Kindern und Jugendlichen. Daher besteht im Kontext der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und bei deren medizinischer oder therapeutischer Versorgung neben einer ethisch-moralischen (Selbst-)Verpflichtung die Pflicht, strukturelle Rahmenbedingungen in der Praxis für die Einhaltung von Kinderrechten zu schaffen und verbindliche Anforderungen hinsichtlich Partizipation. Dies zeigt sich bspw. in einer Kultur der Achtsamkeit im Umgang miteinander und einer Offenheit gegenüber Beschwerden und Fehlern im Alltag. In diesem Kapitel wird zunächst beschrieben, was unter Partizipation und Mitbestimmung verstanden wird und welche grundlegenden Aspekte bei der Umsetzung von Beteiligungsrechten und im Umgang mit Beschwerden zu beachten sind. Dabei werden Elemente aus der aktuellen Forschung zum Thema aufgegriffen und in einen Zusammenhang mit praktischen Umsetzungsmöglichkeiten gebracht. Zudem werden Aspekte im Umgang mit Fehlern in der Einrichtung vorgestellt sowie Grundsätze eines systematischen Fehlermeldesystems.
Thea Rau, Hubert Liebhardt

Interventionsmaßnahmen

Frontmatter
20. Umgang mit Fehlverhalten und Verdachtsfällen
Zusammenfassung
Die Implementierung eines Konzepts, wie allgemein mit Fehlverhalten in der Institution umgegangen wird, erleichtert es, Kindeswohlgefährdungen in Institutionen zu erkennen. Dazu gehören Instrumente, die den Umgang mit Fehlverhalten standardisieren und regeln sowie die Kultur, Fehlverhalten wahrzunehmen und zu thematisieren. Eine Fehlerkultur ist dafür essenziell. Da aber oft im Bereich von Missbrauch, Misshandlung oder Grenzüberschreitungen in einer Institution durch Mitarbeitende die Sachlage keine eindeutige ist, zeichnen sich diese Situationen durch ein hohes Maß an Unklarheit, Widersprüchen und Zeitdruck aus. Das heißt, neben dem übergeordneten Ziel, dem Schutz und der Fürsorge für die anvertrauten Minderjährigen nachzukommen, ergeben sich für Leitungskräfte vielgestaltige emotionale und fachliche Herausforderungen. Dieses Kapitel widmet sich überblicksartig den Herausforderungen für Leitungskräfte bei der Etablierung einer Fehlerkultur und im Umgang mit Verdachtsfällen aus einer Praxisperspektive.
Michael Kölch, Jörg Fegert
21. Intervention
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird in das Thema Intervention eingeführt, d. h. in den Umgang mit Verdachtsfällen. Intervention wird dabei als unabhängiger Aufgabenbereich in Schutzprozessen herausgestellt. Die Existenz eines Interventionsplans im Sinne eines konkreten Handlungsplans für alle Mitglieder der Organisation ist vor allen Dingen wichtig, da dieser Fall immer eine Ausnahmesituation für die gesamte Organisation darstellt. Der Schutz betroffener Kinder und Jugendlicher steht an oberster Stelle, die Leitungsebene ist über einen Verdacht zu informieren. Eine besondere Bedeutung kommt im Rahmen der Interventionsplanung der Dokumentation sowie der Beachtung rechtlicher Vorgaben zu. Je nach Einordnung und Bewertung des Verdachts ergibt sich ein anderes Vorgehen. Drei verschiedene Szenarien werden hinsichtlich ihrer Implikation auf Verantwortlichkeit und Aufgaben der Leitungskraft und der Mitarbeitenden beschrieben. Abschließend werden Standards aufgeführt, die unabhängig von der konkreten Ausgestaltung des Interventionsplans immer gelten sollten.
Veronika Winter, Mechthild Wolff
22. Standards für Intervention am Beispiel der Karlsruher Standards
Zusammenfassung
Der Verdacht auf sexuellen Missbrauch schafft im Arbeitsalltag einer Organisation immer Situationen, die mit Unsicherheiten und Emotionen wie z. B. Angst und Wut verknüpft sind. Umso wichtiger ist es, sich grundsätzlich und nicht erst in der Krise mit diesem Szenario auseinanderzusetzen und über die Beschäftigung mit dem Thema und der Planung von Interventionsmaßnahmen eine möglichst hohe Handlungssicherheit zu schaffen. In diesem Text wird ein Einblick in die Entwicklung, den Inhalt und die Bedeutung von Interventionsstandards anhand der im Jahr 2012 entwickelten Interventionsstandards der Stadt Karlsruhe gegeben. Dabei werden zunächst wichtige Aspekte bei der Erstellung eines Interventionsstandards herausgearbeitet. Im zweiten Schritt werden ausgehend von den Bausteinen des Karlsruher Standards die wichtigsten Handlungsschritte der Intervention bei sexuellem Missbrauch in Institutionen beschrieben. Der Beitrag endet mit einem Resümee über die Erfahrungen bei der Umsetzung von Interventionsstandards.
Susanne Heynen
23. Umgang mit sexualisierter Gewalt in Institutionen – Theorie und Praxis
Zusammenfassung
Der Text setzt sich mit zwei Handlungsempfehlungen auseinander, an denen sich Institutionen bei der Entwicklung eigener Konzepte zum Schutz vor (sexualisierter) Gewalt gegen Kinder und Jugendliche orientieren können. Diese wurden im Kontext des Runden Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen und im familiären Bereich“ (RTKM) entwickelt. Es handelt sich hierbei um die „Leitlinien zur Prävention und Intervention sowie zur langfristigen Aufarbeitung und Initiierung von Veränderungen nach sexualisierter Gewalt durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Institutionen“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die „Leitlinien zur Einschaltung der Strafverfolgungsbehörden“ des Bundesministeriums für Justiz. Die zwei Leitlinien werden inhaltlich vorgestellt und Implikationen für ihre praktische Anwendung bei der Entwicklung von Schutzkonzepten abgeleitet.
Andrea Kliemann
24. Schweige- und Meldepflicht für Berufsgeheimnisträger bei Kindeswohlgefährdung
Zusammenfassung
Thema des Kapitels sind die Schweige- und Meldepflicht von Berufsgeheimnisträgern sowie die im Bundeskinderschutzgesetz formulierten Regelungen zum Vorgehen in einem Fall von Kindeswohlgefährdung inklusive der Befugnisnorm zur Weitergabe von Informationen an das Jugendamt. Es wird zunächst auf die in § 203 Strafgesetzbuch normierte Schweigepflicht eingegangen, und nachfolgend werden Möglichkeiten von Mitteilungsbefugnissen vorgestellt. Außerdem werden die Regelungen zu Meldepflichten dargelegt. Da Kindeswohlgefährdung häufig den mit Kindern arbeitenden Fachkräften wie Ärzten, Sozialarbeitern oder Lehrkräften auffällt, enthält das Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG) seit 2012 eine „Befugnisnorm“ für Berufsgeheimnisträger zur Datenweitergabe an das Jugendamt in bestimmten Fällen von Kindeswohlgefährdung. Diese wird nachfolgend ausgeführt und das daraus ableitbare Vorgehen dargelegt.
Andrea Kliemann
25. Rehabilitation nach Missbrauchsvorwürfen
Zusammenfassung
Beschuldigungen, die sich als falsch herausstellen, sind für alle Beteiligten emotional besonders belastende Situationen. Da die Gefahr besteht, dass an einem Mitarbeiter ein Verdacht haften bleibt, ist hier der transparente Umgang von besonderer Bedeutung, aber es sind auch institutionelle Unterstützungsmaßnahmen für Mitarbeitende und für die der Institution anvertrauten Kindern und Jugendlichen in dieser Situation prospektiv in Form eines Rehabilitationskonzepts zu entwickeln. Dabei sind letztlich zwei Ebenen zu berücksichtigen: die Rehabilitation der Institution, die von solch einem Verdachtsfall betroffen ist, sowie die Rehabilitation eines fälschlich verdächtigten Mitarbeiters. Darüber hinaus ist im Sinne der Prävention von Wiederholungstaten die Rehabilitation eines tatsächlichen Täters ebenfalls sinnvoll. Inhalt ist beispielsweise die aktive Auseinandersetzung mit entstandenen Dynamiken innerhalb eines Teams, in der Öffentlichkeit und eine Analyse möglicher Auswirkungen auf die Zukunft.
Michael Kölch, Elisa König, Jörg Fegert

Aufarbeitung

Frontmatter
26. Folgen und Implikationen für betroffene Institutionen
Zusammenfassung
Der Skandal des sexuellen Missbrauchs besteht in der sexualisierten Gewalt von Tätern gegen Schutzbefohlene. Wenn die Gewalt in Institutionen und aus verantwortlichen Positionen heraus ausgeübt wird, deren Sinn und Zweck eigentlich die Fürsorge für Schutzbefohlene ist, dann besteht der Skandal weiterhin auch darin, dass die Institution mit ihm „Spiel“ ist. Das Kapitel greift die Folgen und Implikationen des „Missbrauchs-Skandals“ des Jahres 2010 in Deutschland auf, mit besonderem Fokus auf die persönlichen Erfahrungen des Autors als damaligem Schulleiter des Canisius-Kollegs Berlin. Hierbei stellt es Chancen der öffentlichen Skandalisierungen, also dem Öffentlichwerden, von Fällen sexuellen Missbrauchs in Institutionen dar. Im Gegensatz hierzu wird auch der Preis der Aufklärung von Missbrauch in Institutionen genannt, der zwar hoch ist, aber unausweichlich zu zahlen ist, wenn die Institution weiter funktionstüchtig agieren will. Bei alldem gilt: Die Letztverantwortung der Leitung für die Aufarbeitung ist nicht delegierbar. Nicht nur im Falle des Gelingens, sondern auch im Falle des Scheiterns haben die Leitungen gelernt.
Pater Klaus Mertes
27. Nachhaltige Aufarbeitung aktueller Fälle sexuellen Missbrauchs
Zusammenfassung
Die Aufarbeitung aktueller sexualisierter Gewalt in Institutionen mit externer Unterstützung ist ein komplexer, oftmals über mehrere Jahre laufender Prozess, der von allen Beteiligten Kraftanstrengungen verlangt. Sie bietet aber die Chance, als Institution zu lernen und zu wachsen. Diese Chance ungenutzt verstreichen zu lassen, ist nicht nur gegenüber (betroffenen) Jungen und Mädchen verantwortungslos, sondern kann auch schnell dazu führen, dass die Institution in massive Mitleidenschaft gezogen wird. Insofern ist eine nachhaltige Aufarbeitung sexualisierter Gewalt – auch wenn dies ein schmerzhafter Prozess ist – immer auch im Sinne der Institution selbst. In diesem Kapitel steht diese nachhaltige Aufarbeitung aktueller Fälle sexualisierter Gewalt im Mittelpunkt. Neben Zielen von Aufarbeitung werden die juristische und sozialwissenschaftliche Begutachtung als zentrale Bausteine eines zukunftsorientierten Aufarbeitungsprozesses vorgestellt und Voraussetzungen sowie fachliche Qualitätsstandards beschrieben.
Ursula Enders, Thomas Schlingmann
28. Spotlight – systemische Betrachtungen über (Medien-)Kommunikation
Zusammenfassung
Das Kapitel beschäftigt sich mit Fragen der Kommunikation mit Medien in Fällen von sexuellem Missbrauch. Ausgehend von den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche und der Odenwaldschule setzt sich der Beitrag kritisch mit dem Umgang der Institutionen mit den Medien im Kontext der Missbrauchsfälle auseinander und reflektiert gleichzeitig, welche Rollen Medien bei der Aufdeckung und Aufarbeitung solcher Fälle spielen (können).
Daniel Deckers

Über den Tellerrand hinaus

Frontmatter
29. Didaktisches Konzept des Online-Kurses „Leitungswissen im Kinderschutz“
Zusammenfassung
Fortbildungsangebote zum Thema „Kinderschutz in Institutionen“ gewannen besonders durch die öffentliche Debatte über Fälle massiven sexuellen Missbrauchs und körperlicher Misshandlungen in Institutionen im Jahr 2010 in Deutschland an Bedeutung. Als Konsequenz aus den inhaltlichen Diskussionen am Runden Tisch Sexueller Kindesmissbrauch stellte die Universitätsklinik Ulm mehrere erfolgreiche Projektanträge, insbesondere im Schwerpunkt „Neue Medien in der beruflichen Ausbildung“, beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Der Kernbestandteil der in diesem Buch dargestellten Inhalte wurde für den Online-Kurs „Leitungswissen Kinderschutz in Institutionen – ein Kerncurriculum für Führungskräfte“ erstellt. Dieser Beitrag stellt diesen Online-Kurs vor und zeigt Anwendungsmöglichleiten von E-Learning zu dem Thema am Beispiel dieses Kurses auf. Zunächst wird ein Einblick in den Hintergrund der Entstehung und Entwicklung des Online-Kurses gegeben, bevor Ziele, Adressaten, Inhalte und didaktische Elemente genauer beschrieben werden.
Elisa König, Susanne Witte, Daniela Harsch, Michael Kölch, Jörg Fegert, Ulrike Hoffmann
30. Ergebnisse der Evaluation des Online-Kurses „Leitungswissen im Kinderschutz“
Zusammenfassung
Mit der Entwicklung eines Fortbildungsangebots zum Thema institutioneller Kinderschutz sollte erreicht werden, dass sich Leitungskräfte aus pädagogischen sowie medizinisch-therapeutischen Einrichtungen, in denen sich Kinder und Jugendliche aufhalten, niedrigschwellig, nutzerfreundlich und qualitätsgesichert Wissen und Kompetenzen zur Implementation von Schutzkonzepten in ihrer Einrichtung aneignen können. Dieser Beitrag befasst sich mit der Begleitforschung während der Kursentwicklung und gibt dabei einen Überblick über die Teilnehmenden, Fragestellungen und Ergebnisse. Die Ergebnisse der Begleitforschung belegen, dass es gelungen ist, ein E-Learning-Angebot zu erstellen, das von den Teilnehmenden gut angenommen und hinsichtlich seiner Qualität positiv bewertet wird. Besonders hervorzuheben ist, dass die Kursbearbeitung nachweislich zu gestärkten Kompetenzen der Leitungskräfte im Sinne von umfangreicherem Wissen, erhöhter Selbstwirksamkeit und Rollenklarheit sowie Sicherheit im Vorgehen bei der Implementierung von Schutzkonzepten und Umgang mit Verdachtsfällen führt.
Elisa König, Susanne Witte, Ulrike Hoffmann, Michael Kölch, Jörg Fegert
31. Schutz von vulnerablen Personen im Abhängigkeitsverhältnis
Eine Frage der Haltung in Pflege, Pädagogik, Betreuung und Krankenversorgung
Zusammenfassung
Bei der Beschäftigung mit Schutzkonzepten und proaktivem Kinderschutz in Institutionen wird deutlich, dass Erkenntnisse und Veränderungen in diesem Bereich auch für generelle Fragen des adäquaten Umgangs mit den Schutzinteressen vulnerabler Gruppen relevant sind, also über das enger gefasste Ziel weit hinausreichen. Themen wie die räumliche Struktur einer Einrichtung, notwendige personelle Ausstattung und Qualifizierung der Mitarbeitenden, aber auch die Etablierung von Partizipations- und Beschwerdemöglichkeiten sind Elemente, die generell auch im Bereich der Krankenversorgung, der Pflege (z. B. von Menschen mit Behinderung) und Pädagogik sinnvoll sind. Auch die Frage, wie Haltung in einer Institution geformt und lebbar gemacht wird, ist zentral für das Klima einer Institution und damit auch, ob sie ein Schutzraum für Menschen sein kann, die sich ihr anvertrauen (müssen). Der Beitrag thematisiert und reflektiert an Beispielen Möglichkeiten der Übertragung der Erkenntnisse aus der Debatte um sexuellen Missbrauch in Institutionen, die Kinder und Jugendliche betreuen, in ganz unterschiedliche Bereiche der pädagogischen Arbeit, der Krankenbehandlung und der Betreuung.
Jörg Fegert, Ulrike Hoffmann, Michael Kölch
32. Prävention von Folter und Misshandlung
Zusammenfassung
Institutionalisierte Menschen, egal, ob sie jung oder alt, behindert oder krank sind, erleben in Einrichtungen zunächst fremde, neue Abhängigkeits- und Machtverhältnisse. Der Schutzauftrag des Staates führt auf der Grundlage einer Gesetzesnorm zur Institutionalisierung. Daraus ergibt sich die besondere staatliche Aufsichtspflicht, die durch länderspezifische Kommissionen (Heimaufsicht, Besuchskommission nach PsychKG) wahrgenommen wird. Zusätzlich gibt es einige unabhängige internationale Menschenrechtsinstitutionen, die Besuche in Einrichtungen des Freiheitsentzuges durchführen. In dem Beitrag werden internationale Konventionen und Standards zur Förderung der seelischen Gesundheit und zum Schutz vor Menschenrechtsverletzungen vorgestellt und die Aufgaben und Ziele von Menschenrechts-Monitoring-Mechanismen beschrieben, wobei detailliert auf das Vorgehen der Nationalen Stelle zur Verhütung von Folter eingegangen wird.
Anja Esther Baumann, Margret Osterfeld
33. Zwangsmaßnahmen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie
Zusammenfassung
Zwangsmaßnahmen können auch im Rahmen der kinder- und jugendpsychiatrischen Behandlung Anwendung finden. Häufig werden in diesem Bereich Unterbringungen gemäß § 1631b BGB, seltener Unterbringungen gemäß § 42 SGB VIII oder nach den landeseigenen Psychisch-Kranken- bzw. Unterbringungsgesetzen durchgeführt. Bei der Umsetzung von freiheitsentziehenden Maßnahmen muss besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, Rechte, die Kinder und Jugendlichen zustehen, nicht aufgrund institutioneller Barrieren zu übergehen. Abgesehen von den ohnehin bestehenden Dokumentationspflichten im Patientenrechtegesetz muss die Anwendung unmittelbaren Zwangs gesondert dokumentiert werden. Die in den meisten Psych-Kranken- oder Unterbringungsgesetzen vorgesehen Besuchskommissionen sind auch als Instrument der Außenreflexion und Qualitätssteigerung zu begrüßen und können dazu dienen, durch den Blick von außen eine Verbesserung der Standards zu erreichen.
Paul L. Plener
34. Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt in der Pflege
Zusammenfassung
Ob es um sexuelle Übergriffe in der Krankenbehandlung auf Kinder, Jugendliche und widerstandsunfähige Erwachsene, um die Tötung von Patienten, wie unlängst durch die zahlreichen Tötungsdelikte des Krankenpflegers Niels H. öffentlich diskutiert, oder um immer wieder publik werdende Fälle skandalöser Zustände in Pflegeheimen geht – schon diese Beispiele machen deutlich, dass Gewalt gegen Schutzbefohlene in der Pflege ein wichtiges und ernstzunehmendes Thema ist und viele Formen annehmen kann. Aber Gewalt im Pflegeverhältnis ist auch ein Tabuthema – auch die (Pflege-) Wissenschaft hat sich noch nicht intensiv mit dem Thema beschäftigt, dies zeigt sich z. B. am Mangel an wissenschaftlichen Untersuchungen zur Häufigkeit von Übergriffen. Der nachfolgende Beitrag beschäftigt sich mit Formen, Häufigkeiten und Ursachen für Gewalt in der Pflege. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf Gewalt gegen Klienten im Kindes- und Jugendalter, jedoch wird auch Gewalt gegen Pflegepersonen thematisiert. Weiterhin sind Prävention und die Entwicklung von Schutzkonzepten Thema.
Ulrike Hoffmann, Jörg Fegert
35. Schutzkonzepte in der Altenpflege
Zusammenfassung
Kinderschutz hat in den vergangenen Jahren sowohl durch die Einführung des Bundeskinderschutzgesetzes als auch durch die Implementierung Früher Hilfen eine besondere Aufmerksamkeit erfahren. Kinder sind jedoch nicht die einzige Gruppe von Menschen, die besonders vulnerabel sind und deshalb spezifischen Schutz benötigen. Auch Senioren können sich in Situationen befinden, in denen sie z. B. aufgrund von Pflegebedürftigkeit oder dem Nachlassen kognitiver Funktionen eines besonderen Schutzes bedürfen. Eine vergleichbare Diskussion und Entwicklungen zu Schutzmaßnahmen wie im Kinderschutz haben im Bereich der Altenpflege bisher nicht stattgefunden – Schutzkonzepte in Einrichtungen der Altenpflege sind noch nicht im fachlichen Diskurs und der fachlichen Praxis angelangt. Dennoch gibt es auch hier Ansatzpunkte, die zu einem verbesserten Schutz von Senioren ausgebaut werden können. In diesem Kapitel werden Inhalte und Beispiele hinsichtlich der Implementierung und Umsetzung von Schutzkonzepten in der Altenpflege praxisorientiert aufgezeigt.
Martina Röder, Birgit Pätzmann-Sietas
36. Schutzkonzepte in der (psychiatrischen) Krankenpflege
Zusammenfassung
Gewalt und Aggression stellen ein großes Risiko für Patienten und Mitarbeitende im Gesundheitswesen dar. Dies gilt für vielfältige Settings und Fachgebiete. Immer dann, wenn Menschen sich in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen, werden sie versuchen, die verlorengegangene Freiheit zurückzuerlangen. Dies kann zu Konflikten und unterschiedlich gerichteter Gewalt innerhalb von Institutionen führen. Besonders intensiv hat sich die Psychiatrie mit dem Phänomen beschäftigt. In den letzten 50 Jahren hat sich in Deutschland die Situation in psychiatrischen Institutionen im Sinne der Patienten deutlich verbessert. So stehen heute der Autonomiegedanke der Patienten und partizipative Entscheidungsfindung als zentrale Elemente der psychiatrischen Behandlung fest. Hiermit gibt es eine Orientierung hin zur Teilhabe und personenorientierten Behandlung. Das Thema Gewalt ist trotz aller Veränderungen aktuell geblieben und stellt die Mitarbeitenden in solchen Einrichtungen vor große Herausforderungen. Der Beitrag beschäftigt sich mit den Ursachen für Gewalt in der Psychiatrie und gibt dann einen Überblick über Formen und Häufigkeiten. Anschließend setzt er sich damit auseinander, wie Gewalt in der Psychiatrie reduziert oder verhindert werden kann.
Michael Schulz, Michael Löhr
37. Was hat die Praxis gelernt? – Aufgaben für Leitungskräfte
Zusammenfassung
Das vorliegende Kapitel stellt einige wesentliche Ergebnisse der Runden Tische „Heimerziehung“ und „Sexueller Kindesmissbrauch“ vor und geht der Frage nach, wie die Fachpraxis, die Öffentlichkeit und die Politik darauf reagiert haben und wo wir heute im Kinderschutz stehen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Kinder- und Jugendhilfe gelegt. Im Sinne von Thomas Mörsberger – „Nach dem Runden Tisch ist vor dem Runden Tisch“ – werden Impulse und Herausforderungen für die Aus-und Weiterbildung, die Leitungs- und Organisationskultur in den Kommunen, bei freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe, aber auch für andere Akteure abgeleitet. Nicht zuletzt ist der wirksame Schutz von Kindern eine gesellschaftliche Wertedebatte, die öffentlich immer wieder neu zu führen ist. Gerade aktuell erstarken politische Positionen, die das staatliche Wächteramt für den Kinderschutz infrage stellen und die die errungene Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für den Schutz der Kinder vor Gewalt und Missbrauch für steigende Kosten in der Kinder- und Jugendhilfe verantwortlich machen.
Jutta Decarli
38. Grenzverletzendes Verhalten von Klienten gegenüber Mitarbeitenden
Zusammenfassung
Grenzverletzungen gegenüber Mitarbeitenden sind, obwohl sie in jedem Team fast täglich thematisiert werden, ein vernachlässigtes Thema in der Forschung und öffentlichen Fachdiskussion. Dieser Beitrag beschreibt die Häufigkeit und Folgen von Grenzverletzungen an Mitarbeitenden, fokussiert aber v. a. auf die Aufgaben und Bedürfnisse der Leitungskräfte, die oft die Erwartungen ihrer Mitarbeitenden, der Zuweiser und ihre Verantwortung für Klienten in Einklang bringen müssen. Nachdem die Dilemmata der Leitungskräfte beschrieben wurden, zeigt der Beitrag auch ganz konkrete Überlegungen, mit welcher förderlichen Haltung und welchen Interventionen der „sichere Ort“ für alle Betroffenen wieder rekonstruiert werden kann und wie wichtig es ist, dass sich Trägerschaften auf die Konfrontation mit Grenzverletzungen vorbereiten und Prävention betreiben, indem Strukturen geschaffen werden, um schwierige Interaktionen im Alltag rechtzeitig reflektieren zu können.
Marc Schmid

Anwendungsbereich für den Transfer in die Praxis

Frontmatter
39. Einleitung Arbeitsblätter
Zusammenfassung
Die Arbeitsblätter (Kapitel 40-49) sollen dabei unterstützen, organisationale Prozesse, Abläufe und Konzepte sowie das eigene Leitungshandeln zu analysieren, zu reflektieren und Hinweise zur Umsetzung von Kinderschutzmaßnahmen zu geben. Obwohl die Arbeitsblätter auf Einrichtungen ausgerichtet sind, die Kinder und Jugendliche betreuen, behandeln oder beschulen, können sie analog auch auf andere Bereiche und Adressaten (Pflege von Senioren und Menschen mit Behinderung, Erwachsenenpsychiatrie etc.) übertragen werden.
Elisa König, Ulrike Hoffmann, Susanne Witte, Daniela Harsch, Michael Kölch, Jörg Fegert
40. Arbeitsblatt 1: Projektmanagement
Zusammenfassung
Das Arbeitsblatt „Projektmanagement“ soll Sie dabei unterstützen, Ihr Projekt zur Umsetzung von Kinderschutzmaßnahmen in Ihrer Einrichtung zu strukturieren und zu dokumentieren.
Elisa König, Ulrike Hoffmann, Susanne Witte, Daniela Harsch, Michael Kölch, Jörg Fegert
41. Arbeitsblatt 2: Gefährdungsanalyse
Zusammenfassung
Das Arbeitsblatt „Gefährdungsanalyse“ soll Sie darin unterstützen, für institutionelle Gefährdungsfaktoren sensibel zu werden, bestehende Abläufe, Strukturen, Konzepte und Haltungen unter der Perspektive des Kinderschutzes zu analysieren und zu reflektieren sowie einen organisationalen Veränderungsprozess anzustoßen.
Elisa König, Ulrike Hoffmann, Susanne Witte, Daniela Harsch, Michael Kölch, Jörg Fegert
42. Arbeitsblatt 3: Personalführung und Organisationsstrukturen
Zusammenfassung
Das Arbeitsblatt „Personalführung und Organisationsstrukturen“ soll Sie dabei unterstützen, sich Ihren eigenen Führungsstil sowie grundlegende Aspekte der Struktur und Kultur in Ihrer Einrichtung zu vergegenwärtigen. Wissen über diese bilden eine nützliche Grundlage, um Veränderungsprozesse besser an die Gegebenheiten in Ihrer Einrichtung anpassen zu können.
Elisa König, Ulrike Hoffmann, Susanne Witte, Daniela Harsch, Michael Kölch, Jörg Fegert
43. Arbeitsblatt 4: Einbindung von Kinderschutz in die Personalauswahl
Zusammenfassung
Das Arbeitsblatt „Einbindung von Kinderschutz in die Personalauswahl“ soll Sie bei der Umsetzung von Richtlinien zum Kinderschutz im Rahmen der Personalauswahl unterstützen. Es bildet hierbei eine Grundlage für weitere Maßnahmen und kann Hinweise für eine Verbesserung von bestehenden Verfahren geben.
Elisa König, Ulrike Hoffmann, Susanne Witte, Daniela Harsch, Michael Kölch, Jörg Fegert
44. Arbeitsblatt 5: Personalentwicklung und -beurteilung
Zusammenfassung
Dieses Arbeitsblatt unterstützt Sie dabei, die Personalentwicklung sowie die Personalbeurteilung in Ihrer Einrichtung so weiterzuentwickeln, dass Aspekte des Kinderschutzes Berücksichtigung finden.
Elisa König, Ulrike Hoffmann, Susanne Witte, Daniela Harsch, Michael Kölch, Jörg Fegert
45. Arbeitsblatt 6: Mitbestimmung und Beschwerdemanagement
Zusammenfassung
Das Arbeitsblatt „Mitbestimmung und Beschwerdemanagement“ soll Sie dabei unterstützen, zu überlegen, wie Beteiligung beim Aufbau eines Beschwerdemanagements möglich ist, sowie ein bereits bestehendes Beschwerdemanagement auf Möglichkeiten der Optimierung zu überprüfen.
Elisa König, Ulrike Hoffmann, Susanne Witte, Daniela Harsch, Michael Kölch, Jörg Fegert
46. Arbeitsblatt 7: Verhaltensleitlinien
Zusammenfassung
Durch dieses Arbeitsblatt sollen Sie für den Nutzen von Verhaltensleitlinien sensibilisiert werden, sowie anhand von Listen und Hinweisen Anregungen erhalten, welche Aspekte Sie bei der Erstellung von Verhaltensleitlinien für Ihre Einrichtung beachten können bzw. sollten und wie eine Implementation gelingen kann.
Elisa König, Ulrike Hoffmann, Susanne Witte, Daniela Harsch, Michael Kölch, Jörg Fegert
47. Arbeitsblatt 8: Pädagogisches Konzept im Kontext institutionellen Kinderschutzes
Zusammenfassung
Ziel dieses Arbeitsblatt ist es, Sie bei der Entwicklung und Umsetzung eines pädagogischen Konzeptes für Ihre Einrichtung zu unterstützen. Hierbei gibt es sowohl Anregungen für die inhaltlichen Schwerpunkte als auch für die Planung der organisatorischen Abläufe.
Elisa König, Ulrike Hoffmann, Susanne Witte, Daniela Harsch, Michael Kölch, Jörg Fegert
48. Arbeitsblatt 9: Interventionsplan
Zusammenfassung
Das Arbeitsblatt „Interventionsplan“ soll Sie dabei unterstützen, einen Interventionsplan bei Verdachtsfällen von sexuellem Missbrauch zu erarbeiten oder einen bereits bestehenden Standard zu überprüfen.
Elisa König, Ulrike Hoffmann, Susanne Witte, Daniela Harsch, Michael Kölch, Jörg Fegert
49. Arbeitsblatt 10: Aufarbeitung von Übergriffen
Zusammenfassung
Das Arbeitsblatt „Aufarbeitung von Übergriffen“ soll Ihnen wichtige Hinweise für die Aufarbeitung bereits geschehener Fälle von Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung in Ihrer Einrichtung geben. Da alle Fälle spezifisch sind, kann es nur Möglichkeiten aufzeigen. Welche Maßnahmen in Ihrer Einrichtung eingeleitet werden, muss im Hinblick auf das Geschehene, die Wünsche der Betroffenen und die Rahmenbedingungen wie finanzielle Ressourcen abgewogen werden.
Elisa König, Ulrike Hoffmann, Susanne Witte, Daniela Harsch, Michael Kölch, Jörg Fegert
Backmatter
Metadaten
Titel
Schutz vor sexueller Gewalt und Übergriffen in Institutionen
herausgegeben von
Prof. Dr. Jörg Fegert
Prof. Dr. Michael Kölch
Elisa König
Dr. Daniela Harsch
Dr. Susanne Witte
Ulrike Hoffmann
Copyright-Jahr
2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-57360-0
Print ISBN
978-3-662-57359-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-57360-0

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